13.09.2013

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Eskalation in Syrien

Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe von Le Monde diplomatique war immer noch unklar, ob und wann die USA ihren angekündigten Militärschlag gegen das Assad-Regime führen werden. Unsicher war auch, ob Präsident Obama die Zustimmung des US-Kongresses erlangen kann. Und ob er bereit ist, wenigstens den Bericht über den Einsatz von Giftgas bei Damaskus abzuwarten, den der UN-Generalsekretär in Auftrag gegeben hat.

Nachdem Obama behauptet hat, im Fall Syrien gehe es um die „Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft“, würde ein militärisches Eingreifen ohne UN-Mandat bedeuten, dass Washington den Willen der Gemeinschaft nach eigenem Belieben interpretiert. Jenseits der völkerrechtlichen Problematik verweisen die Kritiker des US-Alleingangs aber auch auf die unvorhersehbaren Folgen einer massiven Intervention von außen. Dabei verweisen sie auf die unklaren Fronten in Syrien selbst und auf die wachsende Macht islamistischer Kräfte.

Seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs berichtet Le Monde diplomatique ausführlich und differenziert über die innersyrischen Verhältnisse und die Interessen der äußeren Mächte. Aus heutiger Sicht lohnt es sich, die wichtigsten Texte noch einmal zu lesen. Das gilt etwa für die Analyse von Alain Gresh, „Der syrische Knoten“, in der Ausgabe vom April 2012. Oder für den Versuch von Sabrina Mervin, „die komplizierte Geschichte der Alawiten von Syrien“ zu rekonstruieren, der unter dem Titel „Minderheit und Herrscherkaste“ in der Ausgabe vom Januar 2013 erschienen ist. Die außenpolitische Dimension des Konflikts untersucht Karim Emile Bitar, der im Juni 2013 über „Stellvertreterkriege in Syrien“ geschrieben hat. Und in seinem Beitrag „Russlands Naher Osten“, erklärt Michael Thumann in der Ausgabe vom April 2013, „warum Syrien für den Kreml so wichtig ist“.

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Le Monde diplomatique vom 13.09.2013