Meldungen des Monats
Schlechte Nachrichten
In Astana, der Hauptstadt von Kasachstan, wurde am 20. April ein Journalist auf der Straße überfallen und zusammengeschlagen. Kenzhegali Aytbakijew arbeitet seit Jahren für die Wochenzeitung Ayna-Plus, die kürzlich von den Behörden verboten wurde. Sie hatte über Korruptionsskandale berichtet, in die auch Präsident Nasarbajew verwickelt sein soll. Ayna-Plus hatte seit ihrer Gründung 1998 schon dreimal, nach Zwangsliquidierung durch die Behörden, ihren Namen wechseln müssen. Der Journalist war schon zweimal überfallen worden. Beim jüngsten Angriff erlitt er Schädel- und Kieferfrakturen.
In Tschad wurde am 15. April der BBC-Korrespondent René Dillah Yombirim in Ausübung seines Berufs sieben Stunden lang festgenommen und misshandelt. Der Journalist hatte in Moursal nahe der Hauptstadt N’Djamena Einwohner interviewt, als Soldaten der Präsidialgarde vorfuhren, ihn zusammenschlugen und erheblich verletzten. Zuvor waren andere Journalisten von der Geheimpolizei beschattet worden. Sie hatten einen BBC-Bericht produziert , in dem Einwohner der Hauptstadt ihre Sympathie für die Rebellenorganisation FUC ausdrückten.
Gute Nachrichten
Der CBS-Kameramann Abdul Amir Dschounis Hussein wurde am 11. April aus dem Gewahrsam der US-Armee im Irak entlassen. Hussein war am 5. April 2005 von US-Soldaten angeschossen und festgenommen worden. Der Kameramann war an der Universität Mosul in ein Feuergefecht der US-Truppen mit Aufständischen geraten. Unter dem Vorwurf, Rebellen „rekrutiert“ zu“ haben, wurde er über ein Jahr lang im US-Lager Camp Buccu und im Gefängnis von Abu Ghraib gefangen gehalten. Hussein kam erst frei, nachdem ein irakisches Gericht am 5. April befunden hatte, dass es für die Behauptung der US-Armee keinerlei Beweise gibt.
In Kambodscha hat Ministerpräsident Hun Sen am 21. April zugesagt, eine die Pressefreiheit bedrohende Gesetzesbestimmung zu ändern. Für „üble Nachrede“ soll es keine Haftstrafe mehr geben. Wegen dieses „Delikts“ sind in Kambodscha – wie in vielen Ländern Asiens – Journalisten immer wieder ins Gefängnis gewandert, wenn sie Politiker kritisiert hatten. Der einschlägige Artikel des Strafgesetzes, dessen Änderung das Parlament noch verabschieden muss, soll nur noch eine Geldstrafe in Höhe von maximal 2 100 Euro vorsehen.