09.07.2010

Claudia Rogge

zurück

Claudia Rogge

Die Arbeiten der Düsseldorfer Fotografin und Performancekünstlerin legen den Gedanken an Siegfried Kracauers Essay „Das Ornament der Masse“ von 1927 nahe. Rogge setzt sich in ihren Arbeiten immer wieder mit dem Verhältnis von Individuum und Masse auseinander. In ihren Bildern wird der Mensch zum Muster. So zeigt sie Menschen niemals allein, sondern immer als Gruppe, in der Masse. Die Bilder sehen zwar oft wie eine einzige Aufnahme aus, entstehen aber tatsächlich aus sehr vielen Einzelbildern, die dann digital zusammengesetzt werden. Individuen scheint es nicht zu geben, wir spielen alle eine festgelegte Rolle in einer Choreografie – so ist es kein Zufall, dass etliche Arbeiten dieser Künstlerin an Theater- und Operninszenierungen erinnern. Die ästhetisch brillanten Bilder haben durchaus etwas Unheimliches.

Abbildungen: Courtesy Galerie Voss, Düsseldorf; das Copyright für alle Abbildungen liegt bei der VG Bild-Kunst, Bonn. www.claudia-rogge.de Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 09.07.2010, von Wilhelm Werthern