13.10.2006

ANABELL GUERRERO

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ANABELL GUERRERO

Seit 1998 hat die in Caracas geborene Fotografin immer wieder Aufnahmen bei den Wayu-Indianerinnen in Venezuela gemacht. Die Wayu setzen sich über Grenzen hinweg. Sie leben in zwei Staaten: auf der kolumbianischen Halbinsel Guajira und im venezolanischen Bundesstaat Zulia. Ihr kulturelles Erbe und ihre Rechte haben sie über die Jahrhunderte gegen die spanischen Eroberer, gegen die kreolische Bourgeoisie und gegen den Assimilationsdruck der Regierungen verteidigt. Die Wayu-Gemeinschaften sind matrilinear organisiert. Ihre Muttergöttin ist Iwa, der Frühlingsregen. Ihre Kleider nähen sie so, wie es ihnen die Spinne Welekeru beigebracht hat. Aus Wüstenkakteen machen sie die Dächer ihrer Häuser, die Umgrenzungen ihrer Höfe und die Mauern ihrer Friedhöfe. Mit schwarzen oder ockerfarbenen Gesichtsmasken und Pompons an den Füßen schützen sich die Frauen auf Guajira gegen die starke Sonneneinstrahlung.

Le Monde diplomatique vom 13.10.2006