Das soziale Aufbegehren Ende letzten Jahres in Frankreich hat die Grenzen eines "Ökonomismus" hervortreten lassen, wie er die Politik vieler Länder in der Europäischen Union dominiert: Verringerung der Kapitalkosten,
Das soziale Aufbegehren Ende letzten Jahres in Frankreich hat
die Grenzen eines „Ökonomismus“ hervortreten lassen, wie er
die Politik vieler Länder in der Europäischen Union dominiert:
Verringerung der Kapitalkosten, Abbau der sozialen
Errungenschaften, freier Handel und Überausbeutung der
Dritten Welt. All diese Rezepte für eine „strahlende Zukunft“
führen ins Elend.
Daß sie nicht der Weisheit letzter Schluß sind, kann man
inzwischen sogar von europäischen Regierungsmitgliedern
hören. Ist damit nicht auch der Moment gekommen, sich von dem
Modell zu lösen, das lange Zeit hindurch als das einzig mögliche
galt? Nur ein Projekt, das den Menschen wieder in den
Mittelpunkt der Entwicklung stellt, an das demokratische
Gedankengut anknüpft und die Utopie erneuert, wird den
Teufelskreis durchbrechen können. Zuerst aber muß es um eine
umfassende Neuverteilung des Reichtums gehen. Die
Besteuerung der Kapitaleinkünfte, die Festlegung einer
„Sozialklausel“ bei allen Handelsgeschäften und die Schaffung
einer Weltdevisenbörse: mit diesen Vorschlägen kann
man die Debatte über die Zukunft eröffnen.