Gehversuche...
In dieser Ausgabe:
Gehversuche
Wer könnte sich der Faszination von Internet entziehen, der Umsetzung des Traums vom ständigen Dialog unter den Menschen dieser Welt, vom Wissen, das universal und für alle abrufbar bereitliegt? Doch die wirtschaftlichen und politischen Kräfte, für die kommunizieren nur dominieren bedeutet, sind schon dabei, das Netz der Netze für ihre Zwecke einzuspannen (Seiten 4 bis 9).
Wahn
Eine grundsätzliche Frage – schließlich geht es um nichts weniger als um die Zukunft von Leben schlechthin auf diesem Planeten – ist rund um die Affäre des „Rinderwahns“ neuerdings drängend geworden: Wie gehen die Menschen mit der Natur im allgemeinen und mit den Tieren im besonderen um (Seiten 2 und 3)? Aber auch: Wie behandeln sie sich selber – etwa in einem Europa, das, sofern es nicht die Möglichkeit demokratischer Mitbestimmung schafft, Gefahr läuft, sich in einen riesigen, unerträglichen Zwinger für seine Bewohner zu verwandeln (Seiten 10 und 11).
Austausch
Mit anderen zusammenzuleben will gelernt sein: Israel wird diese Lektion lernen müssen (Seiten 1, 14 und 15), ebenso wie – auf der anderen Seite der Erdkugel – Guatemala, dessen lang andauernder Konflikt eine schwere Hypothek für einen Neuanfang bedeutet (Seiten 12 und 13). Nicht die überzeugendste Art der Beilegung von Konflikten scheint die in Marokko gewählte zu sein: daß nämlich eine stärker werdende islamische Bewegung die Aufgabe übernimmt, soziale Gerechtigkeit einzufordern (Seiten 16 und 17). Ganz allmählich jedoch spinnt sich das Lebende seine Fäden. Zwischen Süden und Norden etwa ist ein Netz entstanden, eine neue Handelsinfrastruktur; es sind erste praktische Schritte zu einem gerechteren Welthandel, der nicht mehr hoffnungslos in den Zwängen des Profits gefangen ist (Seiten 18 und 19).
Ausführliches Inhaltsverzeichnis Seite 2
1 Jahr „Le Monde diplomatique“ in deutscher Sprache
Vor genau einem Jahr, im Mai 1995, erschien die erste deutschsprachige „Le Monde diplomatique“ gleichzeitig in der Schweiz und in Deutschland. TAZ und WoZ freuen sich über das anhaltend starke Interesse der Leserinnen und Leser.