Israel auf dem schwierigen Weg in die Normalität
■ Am 29. Mai wählen die Israelis ein neues Parlament und den Ministerpräsidenten. Hatten bereits die Anschläge der Islamisten im März den Wahlkampf aufgeheizt, so hängt inzwischen alles vom Ausgang der jüngsten militärischen Intervention im Libanon ab. Unter dem Vorwand der Vergeltung für Raketenangriffe der libanesischen Hisbollah-Milizen hat Israel praktisch die Zivilbevölkerung im Südlibanon als Geiseln genommen und ist nicht einmal davor zurückgeschreckt, 98 Zivilisten zu töten, die in einem Lagerder U-Streitkräfte in Kana Zuflucht gefunden hatten. Vielleicht hat Schimon Peres diese unnötige Eskalation gewollt, um Härte demonstrieren zu können und um – nach einem Waffenstillstand – Syrien in den Friedensprozeß einzubinden. Vielleicht hat er sich auch von der Armeeführung in dieses Abenteuer hineinziehen lassen. In jedem Falle könnte sich dieses Vorgehen zu seinem Nachteil auswirken. Trotz der Tragödie im Libanon hat der palästinensische Nationalrat, der Ende April in Gaza zusammentrat, eine istorische ntscheidung getroffen: Aus der Nationalcharta wurden alle Artikel gestrichen, die das Existenzrecht Israels in Frage stellten. In der israelischen Gesellschaft wiederum will man die ersten bittersüßen Früchte des Friedens nicht wieder verlieren. Ein sensationelles Wirtschaftswachstum, Entwicklung von Spitzentechnologien, aber auch verschärfte soziale Ungleichheit: auch Israel steht nun im Zeichen der Globalisierung – und damit einer Normalisierung. Wer immer der nächste Regierungschef sei wird, muß diesen neuen Bedingungen Rechnung tragen.
Von unserem Sonderkorrespondenten Dominique Vidal
ZUR Linken sieht man die sanften Ausläufer des Berges Karmel, der das zwanzig Kilometer nördlich gelegene Haifa überragt, zur Rechten blickt man in die Jesre'el-Ebene. Inmitten der sattgrünen Landschaft leuchten bunte Farben: der „High-Tech-Park“ von Yoqn'eam. In den drei Jahren seines Bestehens hat sich das Leben in dieser Kleinstadt radikal verändert. Von weniger als 6000 ist die Einwohnerzahl auf über 12000 gestiegen.
Bürgermeister Simon Alfassi, ein marokkanischer Jude, der Anfang der sechziger Jahre nach Israel gekommen ist, sieht darin noch immer fast ein Wunder, über das er gern erzählt. „Der Sturz des Schah war für uns eine Katastrophe“, erzählt er. „Die einzige Fabrik hier, Sultam, hatte Waffen für den Iran produziert und mußte damals die meisten Arbeiter entlassen. Wir hatten eine Arbeitslosigkeit von mehr als 30 Prozent. Heute herrscht Arbeitskräftemangel: innerhalb von drei Jahren sind zweitausend neue Arbeitsplätze geschaffen worden.“
Die Wende kam, weil Alfassi einige Trümpfe ausspielen konnte. Er war mit Jitzhak Rabin befreundet, den er nach Oslo und Casablanca begleitete, wie die Photographien an der Wand belegen, auf die er sichtlich bewegt verweist. Das half ihm, die Einstufung der Stadt Yoqn'eam als „Entwicklungszone“ durchzusetzen. Rund vierzig Unternehmen ließen sich von den damit verbundenen Steuervorteilen anlocken. Seither sind bereits 300 Millionen Dollar investiert worden, ein Drittel davon aus den Vereinigten Staaten, Kanada und Japan. „Ich selbst habe die nötigen Arbeitskräfte aus Rußland geholt“, erklärt Alfassi. Schwingen da eigene Erfahrungen mit, denkt er an Schikanen, die er als arabischer Jude erleben mußte? Er hat auch fünfzig Familien äthiopischer Juden angeworben und sich für ihre Einbürgerung eingesetzt – wobei die Stadtväter übrigens ihr mögliches taten, um diese Einwanderer fernzuhalten ...
Rafi Toledano, der örtliche Sekretär der Gewerkschaft Histadrut, zeichnet ein etwas anderes Bild: „In diesen neuen Läden herrscht eine gnadenlose Ausbeutung. Tarifverträge gibt es nicht mehr, eingestellt wird nur, wer dem Unternehmer paßt. Oft verdienen die Arbeiter nur den gesetzlichen Mindestlohn von 1800 Schekel (850 Mark). Und sie müssen die Sozialversicherung und die Rentenbeiträge selber zahlen. Von den Arbeitsbedingungen ganz zu schweigen ...“
Yoqn'eam ist eine einzige große Baustelle. Dreitausend Wohnungen werden hier gebaut, außerdem fünfzehn neue Betriebe und – ein Asterix-Vergnügungspark. Der Bürgermeister fährt Besucher selbst herum, zeigt ihnen die Wohnsiedlungen, die Kinderkrippe und die Schule, das Kulturzentrum, das Hotel und die Fabriken. Guy Avidan, Direktor der NBase Communications, einer Computerfirma, die ihren Sitz aus dem Westjordanland hierher verlegt hat, erklärt: „Verglichen mit Tel Aviv haben wir hier den Vorteil, zehn Jahre lang keine kommunalen Abgaben zahlen zu müssen, und die Pacht beträgt auch nur ein Drittel. Es gibt qualifizierte Arbeitskräfte für weniger Gehalt, und die Gegend hier ist wunderschön.“ Bei gutem Wetter kann man den Berg Tabor oder sogar den Hermon erkennen. „Bautätigkeit, Busineß und Tourismus, das muß Hand in Hand gehen“, meint der Bürgermeister abschließend. „Wir haben hier alles, was man braucht, sogar McDonald's und Pizza Hut.“
Ist Yoqn'eam typisch für das Israel der neunziger Jahre? Nach der Statistik zu urteilen, scheint es so1: Seit 1990 weist Israel eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 6 Prozent aus, das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, das vor zehn Jahren bei 5000 Dollar lag, beträgt heute 15000, die Auslandsinvestitionen haben sich innerhalb von fünf Jahren verfünfzehnfacht, die Arbeitslosigkeit ist seit 1992 von 11,8 auf 6,3 Prozent gesunken, und der Anteil der Militärausgaben am BIP hat sich innerhalb eines Jahrzehnts von 20 auf 11,4 Prozent reduziert. Diese Zahlen erklären, wieso trotz eines besorgniserregenden Defizits sowohl im Haushalt wie auch in der Zahlungsbilanz eine Euphorie ausgebrochen ist, die manche in Israel bereits den ersten „Tiger“ des Nahen Ostens sehen läßt.
Wer hätte sich so etwas vorgestellt, vor zehn Jahren, als die Einwanderungswelle von Juden (und Nichtjuden) aus der ehemaligen Sowjetunion ihren Anfang nahm? Siebenhunderttausend strömten ins Land – umgerechnet auf Frankreich wären das zehn Millionen Einwanderer! Aber ein außergewöhnliches Zusammentreffen von Umständen hat dazu geführt, daß aus dieser Belastung eine wirtschaftliche Triebfeder für die Industrie, das Baugewerbe und den Konsumsektor wurde.
„Kluge Köpfe hatten wir“, betont Jigal Sarna von der Tageszeitung Yediot Aharonot. „Was uns fehlte, waren Geld und Dynamik.“ Da kam der berühmte Händedruck zwischen Jitzhak Rabin und Jassir Arafat in Washington genau richtig: Seit diesem 13. September 1993 konnte das israelische wie das ausländische Kapital endlich neue Hoffnungen auf eine Verbesserung in Sachen Sicherheit schöpfen. Mit dem Abbröckeln der arabischen Boykottpolitik war ein weiteres Hindernis beseitigt, und das Vertrauen wuchs erst recht, als die US-amerikanische Regierung Kredite in Höhe von zehn Milliarden Dollar zusagte. Daß derzeit eine weitreichende Privatisierung von Staatsfirmen im Gange ist, hat bei vielen den Appetit geweckt.2
Die Neueinsteiger kamen nicht nur in den Genuß staatlicher Subventionen, sondern zogen im Exportgeschäft auch Vorteile aus den Freihandelsabkommen, die Israel mit den Vereinigten Staaten und Europa geschlossen hat. Für die Investoren stand mit den Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion ein Reservoir billiger und hochqualifizierter Arbeitskräfte zur Verfügung. Israel hat inzwischen den weltweit höchsten Anteil von Wissenschaftlern und Ingenieuren unter den Arbeitskräften: 138 von 10000 Beschäftigten, gegenüber 80 in den USA, 78 in Japan, 62 in den Niederlanden und 60 in Deutschland.3
Vorbild Saudi-Arabien
WÄHREND der Zugang zum großen Markt des Nahen Ostens bislang eine Wunschvorstellung bleibt (bis auf wenige Joint-ventures mit Ägypten und Jordanien), ist Israel dabei, seine künftige Funktion als Bankenplatz und regionales Zentrum für Engineering und Hochtechnologie zu festigen. Telekommunikation, Halbleiter, Computerdruck, Netzwerkverwaltung, Software, Medizintechnik, Pharmazie, Biotechnologie und so weiter: Der Exportumsatz der etwa 1800 High-Tech- Firmen, von denen viele aus staatlich geförderten think tanks entstanden sind, dürfte 1995 bereits bei neun Milliarden Dollar gelegen und sich somit seit 1990 verdoppelt haben.4 „Unser Geheimnis“, verrät Ira Efron, früher Offizier einer Elitetruppe und heute Geschäftsführer von Applicum (Herzliyya), „ist die typisch israelische Chuzpe der jungen, kreativen Ingenieure in den kleinen Firmen, die sich an die schnellen Veränderungen des Marktes besonders gut anpassen können.“
Schlomo Swirsky ist da anderer Ansicht: „High-Tech ist nur ein Nebenprodukt der Konversion, mit der unsere Rüstungsindustrie im Augenblick beschäftigt ist. Von wegen Israel als neues Silicon Valley – wir sind im Augenblick eher eine Außenstelle des echten Silicon Valley!“ Swirsky, ein Soziologe, der durch seine Untersuchungen über gesellschaftliche Ungleichheit bekannt geworden ist, findet deutliche Worte: „Die einzigen, die etwas von diesem Wirtschaftsboom haben, sind die paar tausend Banker, Aufsichtsratsvorsitzenden, Wirtschaftsanwälte und Regierungsberater sowie ihre Lieferanten für Luxusgüter: die Drei-Sterne-Restaurants, die Nachtclubs, die illegalen Spielbanken, die Haute Couture... Diese schmale Schicht tritt im eigenen Klasseninteresse für den Frieden ein, aber sie isoliert sich immer mehr von der übrigen Gesellschaft.“
Man darf auch die „Opfer des Wachstums“ nicht übersehen. Da sind, ganz unten, die zweihunderttausend Arbeiter (die Hälfte von ihnen illegal beschäftigt), die man aus Osteuropa, Asien und Afrika geholt hat, um die „arabischen Arbeiten“ zu verrichten, die früher von den Palästinensern aus den besetzten Gebieten erledigt wurden. Sie machen die Drecksarbeit, bekommen nicht mal den Mindestlohn, haben keine soziale Absicherung und leben in schmutzigen Unterkünften – Israel hat seine neuen Sklaven. Dann gibt es noch die Masse der israelischen Araber (siehe den Artikel von Joseph Algazy auf Seite 15), aber auch die völlig marginalisierten äthiopischen Juden, die geradezu rassistisch behandelt werden. Bei den orientalischen Juden, den Misraschim5, hat die Ankunft der russischen Einwanderer kaum vernarbte Wunden wieder aufgerissen. Und nicht zu vergessen: die alten Menschen, die von ihrer Rente nicht mehr leben können. Schlomo Swirsky kommt zu dem Schluß: „Die Opfer der Globalisierung geraten in eine immer schwächere Position, und sie werden dabei von den Parteien ebenso im Stich gelassen wie von den Gewerkschaften. Unter dem Druck der Konkurrenz noch ärmerer Schichten finden sie sich mit der Unsicherheit ihrer Arbeitsplätze ab und geben ihre Rechte auf. Israel ist dabei, sich zu einer Gesellschaft nach saudiarabischem Vorbild zu entwickeln, in der eine kleine Minderheit alles für sich beansprucht.“
Swirskys Frau Barbara leitet das „Zentrum zur Erforschung der sozialen Differenzierung“ (Adva)6. Aus der Fülle der dort erhobenen Daten hier einige Zahlen von 1994: 671500 Israelis leben unterhalb der Armutsgrenze7, das sind 18 Prozent der Gesamtbevölkerung; unter den Neueinwanderer sind es 24 Prozent, bei den alten Menschen 25 Prozent, und unter den Arabern 38,5 Prozent. Im oberen Zehntel der Einkommensskala liegen nur 11,5 Prozent der Familieneinkommen, während beim Einkommen alleinstehender Rentner 22,6 Prozent die höchste Einteilung der Skala erreichen. Die Gehälter von Führungskräften in der Wirtschaft sind innerhalb eines Jahres um 15 Prozent gestiegen, in der gleichen Zeit sanken die Löhne ungelernter Arbeiter um 7 Prozent. Und während der Mindestlohn umgerechnet etwa 850 Mark beträgt, werden in Presseberichten Spitzengehälter von über 100000 genannt. In einem Land mit einer egalitären Tradition gilt so etwas noch als Skandal ...
Bemerkenswert ist auch die fortgesetzte Benachteiligung der orientalischen Juden, die trotz der Einwanderungswelle aus der Sowjetunion noch immer die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung stellen.8 Cobi Schalom, Fahrer beim staatlichen Autobusbetrieb Eged, stammt aus dem Irak und ist mit Ziva, einer marokkanischen Jüdin, verheiratet. Für ihn besteht kein Zweifel: „Nicht genug, daß wir schlechtere Bildungs- und Arbeitsmarktchancen haben und sogar in der Politik benachteiligt werden – unsere Kinder wachsen mit der Erinnerung an die Demütigungen auf, die ihre Eltern hinnehmen mußten.“ So etwas hören viele nicht gern, schließlich galt dieses Problem als überwunden. Die ungeheure Frustration der orientalischen Juden hatte das Land erstmals 1959 zur Kenntnis nehmen müssen, als es zu Unruhen in Wadi Salib, einem Stadtviertel von Haifa, kam. In den siebziger Jahren fand dann die Black-Panthers- Bewegung Anhänger unter den Misraschim. Ihre Wut richtete sich gegen die Arbeiterpartei, die seit 1948 an der Macht war, und 1977 waren es ihre Stimmen, die Menachem Begin an die Regierung brachten. Auch heute wählen zwei Drittel der orientalischen Juden rechts.
Ohne Frage geht es ihnen besser als früher, aber eben nicht im gleichen Maße wie den Aschkenasim9, das zeigen die Statistiken über die Lage der zweiten Generation. Beispiel Bildungschancen: Nur 7 Prozent der Kinder, deren Vater in Afrika oder Asien geboren wurde, haben sechzehn oder mehr Schul- und Studienjahre absolviert; unter den Kindern, deren Vater aus Europa oder Amerika stammt, sind es 26,2 Prozent. Oder im Beruf: Nur 7,8 Prozent der Kinder von orientalischen Juden arbeiten in einer leitenden Position oder üben eine universitäre oder wissenschaftliche Tätigkeit aus, 25,1 Prozent sind es dagegen unter den Kindern westlicher Herkunft. Und die Arbeitslosigkeit: 10,5 Prozent der Söhne und Töchter von Misraschim sind ohne Arbeit, nur 4,2 Prozent sind es bei den Aschkenasim. Und schließlich das Einkommen: Im obersten Zehntel der Einkommensskala finden sich 6,7 Prozent der Kinder arabischer Juden, 10,7 Prozent dagegen im untersten Zehntel, während die entsprechenden Anteile bei Kindern von Juden aus Europa und Amerika 23,4 Prozent und 4 Prozent betragen.10
„Die zuletzt Gekommenen sind am besten dran“, meint Cobi Schalom resigniert. So sieht es auch Lena Lichtenberg, die in der Dizengoff Avenue wohnt, der berühmten Hauptstraße von Tel Aviv. 1949 ist sie nach Israel gekommen, sechs Jahre nachdem sie es geschafft hatte, über den zugefrorenen Ladoga-See aus dem belagerten Leningrad zu fliehen. Den sozialen Aufstieg ihrer früheren Landsleute, die nun fünfzig Jahre später Israelis geworden sind, sieht sie mit der gütigen Nachsicht einer achtzigjährigen Dame: „Sicher, man hat ihnen hier sehr geholfen. Jede Familie bekam ein Jahr lang, was sie zum Leben brauchte. Aber sie haben auch ihren Teil beigetragen. All die Professoren, Ingenieure und Musiker, die bereit waren, eine Zeitlang als Tankwart oder Kellner oder bei der Straßenreinigung zu arbeiten. Am Ende hat es an ihrem hohen Ausbildungsniveau gelegen, daß sie sich so gut integrieren konnten. In gewisser Weise ist das ein Erbe des Kommunismus ...“
Stella Zlatkovski hat ihr Geburtsland Usbekistan erst 1992 verlassen, aber sie sehnt sich nicht zurück. „Wozu soll man etwas nachtrauern, das nicht mehr existiert?“ Immerhin stellt sie gern Vergleiche an zwischen der sozialen Absicherung in der Sowjetunion (“Alles war geregelt und umsonst, oder beinahe – von der Schulbildung bis zum Ruhestand, und auch die Wohnung und die Freizeitvergnügen.“) und der Ungewißheit in Israel, „wo man um alles kämpfen und für alles teuer bezahlen muß“. Dennoch: Nach zwei „schrecklichen“ Jahren spielt die brillante Geigerin jetzt im Orchester der Oper, ihre Tochter Elizabeth praktiziert als Ärztin, und ihr Schwiegersohn Albert ist Rechtsanwalt. Nur ihr Mann Simion, der in Taschkent einen hohen Posten im Industrieministerium hatte, muß sich zähneknirschend mit einem Job als Nachtwächter im Krankenhaus zufriedengeben. Und ihr Sohn Jewgenij möchte Pilot werden, wenn er die dreijährige Militärzeit hinter sich hat. In der kleinen Wohnung in Lod fühlt sich die Familie etwas beengt, aber alles ist sehr gemütlich eingerichtet; es gibt einen Fernsehapparat, auf dem gerade eins der beiden russischen Programme läuft, doch das Wichtigste ist: Die Wohnung gehört ihnen! Wenn die Preise noch ein bißchen steigen, hat dieses Zweizimmerapartment einen Wert von über 130000 Mark.
Zu den Spannungen zwischen den sozialen Schichten und den Bevölkerungsgruppen verschiedener Herkunft kommen die Folgen der Besatzungspolitik und die Auswirkungen des Terrorismus – eine explosive Mischung. Seit dem Attentat auf Jitzhak Rabin sind viele politische Beobachter völlig ratlos. Es geht nicht nur um den Terror der jüdischen extremen Rechten11 und die Schrecken der Attentate, die der Hamas zugeschrieben werden, sondern um das allgemeine Klima der Gewalt, das heute in Israel herrscht und sich verdichtet. Arié Harari, ein Arzt, sieht das ganz anders: „Die Gewalt nimmt gar nicht zu, wir nehmen sie nur stärker wahr.“ Und außerdem habe man das vor allem den Arabern, den orientalischen Juden und den Russen zu verdanken, „die dem Alkohol verfallen sind“. Schlomo Swirsky dagegen meint: „Man hat die Israelis dazu gebracht, in den besetzten Gebieten Menschen zusammenzuschlagen und auf Kinder zu schießen – solche Dinge hinterlassen natürlich ihre Spuren... Aber wenn sie heute zur Waffe greifen, ist das vor allem eine Reaktion auf den Verfall der alten Formen solidarischen Zusammenhalts.“
Ob neues oder altes Phänomen, die Anzeichen der Gewalt mehren sich. Die Russenmafia hat für eine Neubelebung von Schutzgelderpressung, Drogenhandel und Prostitution gesorgt. Es gibt jedes Jahr rund 30000 Fälle von Kindesmißhandlung – halb soviel wie in Frankreich, aber bei einer Bevölkerungszahl, die nur ein Zehntel beträgt –, jährlich werden 250000 Frauen von ihren Partnern geschlagen, in rund dreißig Fällen mit tödlichen Folgen. Und wie soll man sich das Massaker erklären, das auf Israels Straßen stattfindet, in diesem kleinen Land mit knapp anderthalb Millionen Autos und 14000 Kilometern befahrbarer Straßen? Seit 1948 kamen 18000 Israelis bei Verkehrsunfällen ums Leben, mehr als in allen Kriegen.12 Gadi Algazy, um die Dreißig, Historiker an der Universität Tel Aviv, nimmt diese Fragen sehr ernst: „Daß die mitmenschlichen Beziehungen so hart sind, hat damit zu tun, daß es den zerfallenen jüdischen Gemeinschaften schwerfällt, den Übergang zu einer bürgerlichen Gesellschaft zu finden. Und dies um so mehr, da nun ein Teil der zionistischen Einrichtungen privatisiert wird, die egalitären Ansprüche gescheitert und die religiösen Werte in die Krise geraten sind.“
„Ich weiß noch nicht“, erklärt Orit Gazit, „ob ich nach dem Militärdienst hierher zurückgehe.“ Wenn man so im zarten Abendrot sitzt, im Kibbuz Ein Hamifrats, nicht weit von Akko, ist man doch überrascht, solche Worte zu hören. Orits Vater Jossi hat gerade die Krise der Kibbuzim analysiert, die ihre führende soziale Stellung verloren haben und heute eine unbedeutende Rolle spielen.13 Als ihnen unter Menachem Begin und Jitzhak Schamir der Geldhahn zugedreht wurde, machten sie einen kläglichen Versuch, sich dem Prinzip des Profits anzupassen: Mißglückte Börsenspekulationen brachten der Kibbuzbewegung insgesamt Schulden in Höhe von mehreren Milliarden Dollar ein, die nach einem Abkommen mit den Banken und der Regierung zum Teil wohl erlassen werden, zum Teil aber in Raten beglichen werden müssen.
Jossi Gazit sieht darin vor allem „die Identitätskrise der Avantgarde einer solidarischen Gesellschaft. Wir müssen jetzt Widerstandsnester in einer Gesellschaft von Egoisten bilden. Aber es ist wichtig, daß das Kollektiv mehr für die einzelnen tut.“ Seine Tochter Orit bleibt skeptisch: „Da müßte sich aber ganz schön was ändern. Ich will studieren und einen Beruf haben, der mir Spaß macht, meinen Kopf gebrauchen, nicht nur eine handwerkliche Tätigkeit ausüben. Sicher, die Werte, die der Kibbuz den Jugendlichen vermittelt, und die Ausbildung, das weiß ich zu schätzen ... Aber ich will auch mein eigenes Leben führen, mich frei fühlen.“
Das Ende des sozialistischen Zionismus?
AUCH in den Synagogen sind die sozialen Erschütterungen zu spüren. Längst ist der Anspruch der frommen haredim – „der (in Gottesfurcht) Zitternden“ –, über das Leben aller Bürger zu bestimmen, auf heftige Ablehnung gestoßen. Dazu gehört auch das provozierende Treiben Freitag abends in Jerusalem, wenn die Heilige Stadt eher Sodom und Gomorrha gleicht... Viele fühlen sich angesichts der schrecklichen Tat des gläubigen Juden Jigal Amir in dieser Haltung bestärkt. Die Heftigkeit des Aufbegehrens ist auch eine Reaktion auf den erheblichen Einfluß, den die religiösen Parteien durch ihre politische Rolle als „Zünglein an der Waage“ gewonnen haben. Vier Jahre vor dem Jahr 2000 darf in Israel noch immer kein Jude eine Muslimin heiraten, die Luftfahrtgesellschaft El Al stellt samstags ihre Flüge ein, Zucht und Einfuhr von Schweinen ist gesetzlich verboten, die Rabbiner verhindern Autopsien, und jedesmal wenn eine Baugrube ausgehoben wird, kommt es zu Demonstrationen von Ultrareligiösen. Außerdem werden die Religionsschulen mit öffentlichen Mitteln gefördert wie nie zuvor. Vor genau hundert Jahren schrieb Theodor Herzl in seinem „Judenstaat“: „Theokratische Anwandlungen werden wir bei unseren religiösen Führern nicht dulden.“
Obwohl einige Stellungen aufgegeben werden mußten (so sind neuerdings weltliche Beerdigungen erlaubt), bleiben die Grundstrukturen unangefochten: Eine Trennung von Kirche und Staat ist nicht in Sicht. Dabei bezeichnen sich nur 3,9 Prozent der israelischen Juden als „orthodox“ und 11 Prozent als „religiös“; 26,8 Prozent halten sich für „traditionsbewußt“ und 23,4 Prozent für „weltlich“. 30,3 Prozent sind sogar „laizistisch“ eingestellt (das heißt für die Trennung von Kirche und Staat), und 4,6 Prozent „antireligiös“. „Für die Israelis als Gemeinschaft“, erklärt der Soziologe Baruch Kimmerling von der Hebräischen Universität in Jerusalem, „ist die Frage, ob das Judentum eine Religion, eine Art Nationalbewußtsein oder beides sein soll, nie wirklich entschieden worden. Wir sind als Kolonisten eingewandert, deshalb brauchen wir eine Rechtfertigung für unser Hiersein – und die jüdische Religion bietet eine solche Legitimation. Deshalb hat der weltliche Zionismus seine zentralen Themen und sogar die Terminologie aus der Religion übernommen. Inzwischen beginnt diese Verbindung von Nation und Religion sich aufzulösen, und damit gerät auch der beherrschende Einfluß des Zionismus in Gefahr. Wir erleben eine Art ,Kulturkampf'. Um sich in ein laizistisches Gemeinwesen zu verwandeln, dürfte Israel allerdings nicht mehr als der Staat der Juden begriffen werden, sondern müßte ein Staat aller Bürger sein. Genau besehen ist damit die Stellung der Araber der entscheidende Indikator für den Stand unserer Zivilgesellschaft.“ Wie heißt es doch so schön: „Die Israelis glauben, daß Gott dieses Land den Juden geschenkt hat – selbst wenn sie nicht an Gott glauben.“
Mit siebzehn ist man nicht ernsthaft, sagt der Dichter. Aber trotzdem braucht man Werte, an die man glauben kann. Was ist also geworden aus dem Traum, den die Flüchtlinge mitbrachten, die dem Völkermord der Nazis entkommen waren? Von Anfang an wurden diese Vorstellungen durch den Konflikt mit den Palästinensern untergraben, und sie litten unter der Ausrichtung des Systems an westlichen Vorstellungen. Und heute fallen sie einem Liberalismus zum Opfer, der das genaue Gegenteil des „zionistischen Sozialismus“ darstellt. Der Sinn des Lebens wird aber weder in High-Tech noch im Profitstreben oder im Konsumdenken nach amerikanischem Vorbild zu finden sein. „Es hat schon etwas zu bedeuten, daß Tausende Jugendliche auf die Straße gegangen sind, um Rabin die letzte Ehre zu erweisen“, meint Amos Harel, ein junger Journalist bei der Tageszeitung Haaretz. „Das waren bewegende Momente, und was davon bleibt, ist mehr als diese Autoaufkleber schalom haver (Adieu, mein Freund), die man jetzt überall auf den Heckscheiben sieht. Für meine Generation ist das ein ähnlicher Schock wie damals der Libanonkrieg: Er hat bei den jungen Leuten den Wunsch geweckt, sich ernsthaft zu engagieren.“ Ephrat, die Lebensgefährtin von Amos, hat sich unter dem Eindruck dieser Ereignisse entschlossen, der Arbeiterpartei beizutreten – wie weitere rund 70000 junge Menschen.
Eine Szene in Binyamina, im Wohnzimmer der Familie Harari, deren Vitrinenschrank vollgestopft ist mit den kostbarsten Altertümern. Aza, die entschieden links eingestellt ist, während ihr Mann ebenso eindeutig rechte Positionen vertritt, hat die ganze Zeit geschwiegen. Aber als das Wort „Werte“ fällt, wird sie heftig: „Seit vierzig Jahren hat man uns als Werte immer nur die Erinnerung an den Holocaust und die Sicherheitspolitik, also die Armee, geboten. Und dann haben Tausende Soldaten während der Intifada andere Werte entdeckt: Sie wollten einfach nicht länger töten und foltern. Wir hoffen von ganzem Herzen, daß wir endlich ein normales Volk werden.“
Normalisierung als Ideal? „Natürlich, weil damit auch ganz normale Werte gesetzt werden: Frieden, Gerechtigkeit und vor allem Gleichheit – die brauchen wir in unserer Gesellschaft mit ihrem Liberalismus nach amerikanischen Muster ganz besonders. Und nicht zu vergessen: die Toleranz, die uns bislang so fremd gewesen ist. Abgesehen von einer Handvoll Extremisten ist doch allen klar: Der Preis des Friedens ist ein Kompromiß mit den Palästinensern, damit wir endlich miteinander leben können.“
An der Ortseinfahrt von Bat-Yam, südlich von Tel Aviv, ist in riesigen Lettern zu lesen: „Wir beugen uns dem Terror nicht!“ Eine Beschwörungsformel? Die Terroranschläge haben das Land durchgeschüttelt wie ein Elektroschock. Schimon Peres mußte feststellen, daß er plötzlich gegenüber Benjamin Netanjahu, dem Führer der vereinigten Rechten, ins Hintertreffen geraten war. Seither hat der Premier der Arbeiterpartei wieder etwas aufholen können. Dabei kam ihm der Antiterrorgipfel in Scharm al-Scheich ebenso zugute wie die gnadenlose Abriegelung des Westjordanlandes und des Gazastreifens und seine Erklärungen, daß die Sicherheit Vorrang vor dem Frieden haben müsse. Aber noch ist nichts entschieden. Erneute Selbstmordaktionen könnten den Likud- Block an die Macht bringen. Ganz zu schweigen von den abenteuerlichen Aktionen im Südlibanon ...
Wer auch immer nach dem 29. Mai Ministerpräsident sein wird, den neuen Hoffnungen und Entwicklungen in einer sich wandelnden Gesellschaft wird er Rechnung tragen müssen. Das meint auch Eitan Harel, Professor für Biologie an der Universität von Jerusalem: „Wir haben neue Prioritäten. An die Stelle des Traums von Großisrael ist die Wirklichkeit des kleinen Staates Israel getreten. Für die Menschen zählt nur eins: ein besseres Leben, jetzt und hier. Fragen Sie die Leute, was sie sich wünschen, gerade jetzt, nach den Anschlägen – die Mehrheit wird sagen: hafrada, Teilung.“
„Ich will eine Mauer zwischen uns und den Palästinensern“, hatte Stella Zlatkowski mit Nachdruck erklärt. „Auch hier in Jerusalem. So wie in Berlin.“ Aus ihrer Sicht wäre „ein kleines Land im Frieden besser als ein großes Land im Krieg“. Diese Forderung setzt allerdings voraus, daß es einen Palästinenserstaat gibt... Die Mehrheit der Israelis geht davon aus, daß dieser Staat entstehen wird, auch wenn sie ihn nicht gerade herbeiwünschen. Auch die Wähler der Rechten sehen es so, und sie praktizieren dabei eine Art Bewußtseinsspaltung: Sie wählen nach wie vor den Likud, aber sie rücken gleichzeitig von seinen Grundsätzen ab. Das gilt sogar für die Siedler, die seit November 1995 ziemlich isoliert sind und beschlossen haben, sich vorerst nicht zu exponieren. Einer ihrer Sprecher, Rabbi Menachem Frohman, der für seine freimütigen Äußerungen bekannt ist, versichert inzwischen, man müsse darüber verhandeln, unter welchen Bedingungen „die Siedler als israelische Bürger in den palästinensischen Gebieten bleiben können“.
Abends im Fernsehen wird eine Diskussion zwischen Chaim Ramon, einem Minister im Kabinett Peres, und Benny Begin übertragen, der genauso ein „Falke“ ist, wie sein Vater Menachem es war. Während des Schlagabtauschs werden die Ergebnisse der Zuschauerbefragung eingeblendet: Die Mehrheit stimmt den „pazifistischen“ Positionen des Vertreters der Arbeiterpartei zu. Am Ende der Sendung liegt er jedoch nur knapp vor dem Likud- Vertreter Begin. Auch Benjamin Netanjahu weiß, daß ihm zwischen den Vorgaben der USA und den Interessen jener Teile der israelischen Gesellschaft, die es nicht erwarten können, die Früchte des Friedens zu ernten, nicht allzuviel Spielraum bleibt. Also versichert er, daß er die Verträge von Oslo nicht in Frage stellen wolle... Und warum? Weil sie gegenwärtig ohnehin nicht geeignet sind, die entscheidenden Fragen zu lösen. Tatsächlich beziehen nur sehr wenige Stellung gegen die Verträge, nicht einmal die Linksintellektuellen. „Wir hätten sehr viel großzügiger sein müssen“, meint Amos Harel, „wir hätten uns mit dem Palästinenserstaat abfinden und mit dem Gedanken anfreunden müssen, daß Jerusalem die Hauptstadt auch der Palästinenser wird. Und wir hätten die Wirtschaft in den besetzten Gebieten fördern sollen.“ So sieht es auch Gadi Algazy: „Die israelischen Intellektuellen haben das Recht und die Pflicht, radikaler zu sein als die Palästinenser, die solche Positionen nicht so leicht vertreten können.“ Nur Baruch Kimmerling zeigt sich entschieden pessimistisch. Für ihn ist klar, daß das Konzept von Oslo scheitern wird und damit „die israelische Gesellschaft in die nächste große Krise auf dem Weg in die Normalität gerät“.
Emile Habibi, der soeben verstorbene bedeutendste arabische Schriftsteller in Israel, sah die Dinge anders: „Ich habe Verständnis für die Entscheidung der palästinensischen Führung, sich auf diese Gratwanderung einzulassen. Der andere Weg wäre viel härter gewesen. Aber es wird Zeit, daß auch in Israel die Kräfte des Friedens bereit sind, die bitteren Pillen zu schlucken. Man muß endlich die Wahrheit sagen, über die Vergangenheit wie über die Gegenwart.“ Bereits 1947 hatte der Autor des „Peptimisten“14, damals in der Führung der Kommunistischen Partei, eine Teilung Palästinas vorgeschlagen. Als ironische Referenz an seine Jahre in der KP hatte Habibi ein Plakat an der Wand hängen, das Marx mit einem roten Heiligenschein zeigt, wie er den Kopf über eine graue Wand reckt und erklärt: „Proletarier aller Länder, verzeiht mir!“
Aber Habibi wußte auch einen Sinnspruch des Propheten Mohammed zu zitieren. Eine Gruppe Männer sticht auf einem kleinen Boot in See. Einer von ihnen bohrt ein Loch in den Rumpf. „Was machst du da?“ wollen die anderen wissen. „Das ist mein Platz, hier kann ich machen, was ich will“, lautet die Antwort. Dazu äußert sich Mohammed wie folgt: „Wenn ihr ihn daran hindert, Schaden anzurichten, rettet ihr nicht nur ihn, sondern auch euch.“ – „Wir sitzen alle in einem Boot“, meinte Habibi. „Den Palästinensern bleibt keine andere Wahl, aber den Israelis auch nicht ...“
dt. Edgar Peinelt
1 Le Monde, 2. Januar 1996; La Tribune, 22. Dezember 1995; L'Arche, Februar 1996; L'économie israélienne, April 1995.
2 Es geht vor allem um die Bereiche Erdöl (Israel Oil Refineries), Rüstung (Israel Aircraft Industries und Israel Military Industries), Telekommunikation (Bezeq), Chemie (Israel Chemicals), Baugewerbe (Housing and Development for Israel), Luftfahrt (El Al) und Schiffahrt (ZIM Israel Navigation), Nahrungsmittel (Osem) und Banken (Leumi und Hapoalim).
3 The Guardian (London), 10. Februar 1996.
4 Business Week, 28. August 1995.
5 Das Adjektiv mizraschi (orientalisch) ist zur Kennzeichnung der Juden aus arabischen Ländern besser geeignet als der häufig gebrauchte Begriff „sephardisch“ (hebr. sfarad), der eigentlich „spanisch“ bedeutet.
6 Das Zentrum gibt die Zeitschrift The Israel Equality Monitor heraus, zu beziehen von Adva Center, PO Box 36529, Tel Aviv 61163 (Jahresabonnement 25 Dollar).
7 Festgelegt auf 948 Schekel (450 Mark) pro Monat für eine Person und auf 2426 Schekel (1140 Mark) für eine vierköpfige Familie.
8 Viele Einwanderer kamen übrigens aus den zentralasiatischen Republiken. In den israelischen Statistiken werden sie aber seltsamerweise nicht als orientalische Juden geführt.
9 Juden, die aus Nordamerika und Europa kamen; vom hebräischen aschkenas, der Bezeichnung für Deutschland.
10 „Statistical Abstract of Israel 1995“, Central Bureau of Statistics, Jerusalem, 1995.
11 Siehe dazu Joseph Algazy, „Im Namen von Groß-Israel“, Le Monde diplomatique, Dezember 1995.
12 Siehe die Ausgaben der Jerusalem Post vom 9. März 1995, 24. August 1995, 7. Oktober 1995, 16. November 1995 und 23. März 1996.
13 Siehe Amnon Kapeliuk, „Der Niedergang der Kibbuzim“, Le Monde diplomatique, August 1995.
14 Emile Habibi, „Der Peptimist oder Von den seltsamen Vorfällen um das Verschwinden Saids des Glücklosen“, Basel (Lenos/PRO) 1992.