14.06.1996

Wir müssen leider draußen bleiben

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Wir müssen leider draußen bleiben

WÄHREND die skandalös hohen Gehälter, die Moderatoren und Produzenten im französischen Fernsehen für Unterhaltungssendungen bekommen, in letzter Zeit eine Welle berechtigter Empörung ausgelöst haben, finden die Darbietung der Nachrichten und die Programmgestaltung kaum Beachtung. Doch das Verborgene ist mindestens ebenso wichtig wie das zur Schau Gestellte. In seiner Eigenschaft als Produktionsfabrik einer virtuellen Realität eliminiert das französische Fernsehen jegliche störende Darstellung der sozialen Wirklichkeit. Auf dem Bildschirm, auf dem es von „Experten“ und „Entscheidungträgern“ nur so wimmelt, erscheinen Arbeiter und Angestellte zumeist nur als Publikum, das den Unterhaltungskünstlern Beifall spendet, oder als Talkshowgäste, die einem mitfühlenden Moderator ihre geheimsten Sorgen anvertrauen. Die Realität der Arbeitswelt und der Arbeitskämpfe wird von den Medien fast systematisch totgeschwiegen.

Von GILLES BALBASTRE und JOÄLLE STECHEL *

Als 1993 der Film „Germinal“ in die Kinos kam, wurde der Beruf des Bergarbeiters in den Medien geradezu gepriesen. Die vielen Filmkameras, die Anwesenheit des Produzenten und Regisseurs Claude Berri, des Sängers Renaud und anderer Stars lockten die Pariser Journalisten in den Norden; sie beschrieben die Region als „reizvoll“ und ihre Bewohner als „herzlich“. Drei Jahre zuvor, im Dezember 1990, war die Förderung des letzten Stücks Kohle aus der Grube in Oignies im Pas-de-Calais aus allen erdenklichen Perspektiven gefilmt worden, und fast alle Reportagen hatten diesen aussterbenden Beruf emphatisch dokumentiert.

Zur selben Zeit kämpften die Bergarbeiter in der Lorraine ums Überleben – und sie kämpfen noch. Doch für die Schließung der Zeche, die Anfang des nächsten Jahrtausends bevorsteht, interessieren sich die Kameras immer nur dann, wenn es zu Demonstrationen oder, besser noch, zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt. Viele der Familien bleiben am Ort wohnen, sie sind mit ihrer Siedlung verwachsen und halten an ihrer Kultur fest. Wird man ihnen erst im Jahre 2005, wenn sie verschwinden, ein paar Bilder widmen?

Heute befinden sich Tausende von Menschen in der Situation von Etienne Lantier, dem Helden und Streikführer des Romans „Germinal“: Jedes Jahr werden Tausende gewählte Arbeitervertreter entlassen. 1993 waren es 15000. Hunderte von ihnen sind das Opfer ihres gewerkschaftlichen Engagements geworden und haben enorme Schwierigkeiten, einen neuen Job zu finden. Der Kampf dieser Männer und Frauen, der zum Mythos erhoben wird, wenn er erst Geschichte geworden ist, findet hier und heute keine Beachtung.

Frankreich zählt fast sieben Millionen Arbeiter (5845000 Erwerbstätige und 969000 Arbeitlose), das sind 27 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung. Eine gewaltige Zahl. Doch seit einigen Jahren zeigt das Fernsehen ein „arbeitendes Frankreich“, in dem die Industrieproduktion nicht mehr zu existieren scheint. Auf dem Fernsehbildschirm sind nur noch der öffentliche Dienst und der Dienstleistungsbereich vertreten, die Fließbandarbeiter der Automobilfabriken und der Nahrungsmittelindustrie haben sich offenbar in Luft aufgelöst. Über ihre Arbeitsbedingungen wird nur selten berichtet: Berufskrankheiten, körperliche Strapazen, hierarchische Strukturen. Der ermüdende Schichtdienst, die Fließbandrhythmen und Unfälle werden als marginale Überreste einer längst vergangenen industriellen Ära betrachtet. Dabei wurden 1993 in Frankreich 672000 Arbeitsunfälle registriert, von denen 1000 tödlich endeten.

Die sozialen Bewegungen vom Dezember 1995 hätten dieser Amnesie ein Ende setzen können. Doch die meisten Medien, insbesondere das Fernsehen, versuchten als erstes, die Forderungen der kämpfenden Lohnempfänger zu diskreditieren.1 Die Stimme der Demonstranten, die uns über die Hintergründe des Streiks hätte aufklären können, konnte nur selten bis ins Fernsehen vordringen. Selbst jene Sendungen, von denen man eine ausführliche Darstellung der Debatte erwartet hätte („La France en direct“, „La marche du siècle“), verweigerten den Streikenden das Wort.2

Die Wirklichkeit der Arbeitswelt ist im Spiegel eines Fernsehens, das nur wenig oder schlecht über die sozialen Kämpfe informiert, ein blinder Fleck. Während die Konflikte in den öffentlichen Einrichtungen die Mauer des Schweigens noch zu durchbrechen vermögen, werden die Ziele der Gewerkschaften in der Regel auf Lohn- sowie „korporative“ Forderungen reduziert. Noch seltener berichten die Medien über Massenentlassungen oder über die Schließung von Fabriken, selbst wenn Hunderte von Arbeitnehmern davon betroffen sind. 1993 gingen in der Textilindustrie im Pas-de-Calais fast 6000 Arbeitsplätze verloren: France 2 hat dieses Thema mit keinem Wort gewürdigt.

Monat für Monat werden die Arbeitslosenzahlen verkündet, doch über ihre soziale Bedeutung und über die wirtschaftlichen Ursachen des Phänomens wird nicht gesprochen. Bestenfalls wird bei dieser Gelegenheit das eilig zusammengestückelte Portrait eines einsamen Arbeitslosen präsentiert, losgelöst vom Kontext der Auseinandersetzung und in der Haltung eines Bittstellers. Dabei gibt es in Frankreich Hunderte von Unternehmen, in denen Tausende Lohnempfänger gegen ihre Entlassung kämpfen.

In Haubourdin, am Stadtrand von Lille, kämpft die Belegschaft einer Niederlassung des multinationalen anglo-niederländischen Konzerns Unilever seit Jahren erbittert gegen den massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Ende 1994 nahmen die 500 übriggebliebenen Arbeiter den Kampf gegen einen Sozialplan auf, der die Streichung von 242 Stellen vorsah. Die Auseinandersetzungen dauerten fast ein Jahr, doch keine der staatlichen Fernsehanstalten brachte eine Reportage zu diesem Thema.

In unzähligen Radioberichten werden die Hörer über die neuesten Entwicklungen an der Börse und über die „Gesetze des Marktes“ informiert. Von der menschlichen Wirklichkeit wird völlig abstrahiert: Alles geschieht in einer vergeistigten Sphäre, in der fast metaphysische Gesetze herrschen. Auf diese Weise wird das Modell kapitalistischer Entwicklung naturalisiert und als das einzig mögliche präsentiert. Die Stimme seiner Anhänger (Firmenchefs, neoliberale Volkswirte, „Experten“) wird eifrig verbreitet, während die der Arbeiter und ihrer viel zu „engagierten“ Gewerkschaften in den Augen der Medien nicht genug Glaubwürdigkeit besitzt.

Arbeit als Museumsstück

IM ultramodernen Aluminiumwerk in Dunkerque kommt es 1994 zu heftigen Auseinandersetzungen. Die Mehrheit der 600 Beschäftigten tritt in einen mehr als zwei Wochen dauernden Streik, um eine Erhöhung der Löhne durchzusetzen. Die Arbeiter wollen am starken Kursanstieg des Aluminiums auf dem Weltmarkt beteiligt werden. Die Fabrik ist das soziale Aushängeschild der Gruppe Pechiney: Abbau der hierarchischen Strukturen, veränderte Arbeitsplatzbestimmungen, viele junge „Operatoren“ (und nicht mehr „Arbeiter“). Der Streik ist einer der ersten großen Zusammenstöße in der Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs, die sich 1994 abzeichnet. Die lokale und nationale Presse (Libération, Le Monde, Le Parisien) zeigt Interesse an diesem Konflikt. Doch die staatlichen Fernsehanstalten sind mit ihren Gedanken woanders: In France 2 und TF 1 wird die Nachricht zwei Wochen lang totgeschwiegen. Schlimmer noch: France 2 schickt zwar seine Lokalreporter vor Ort, doch ihre Reportage wird nie gesendet.

Der Arbeiterklasse wird nicht nur das Wort verweigert, sondern sie wird auch um ihre Geschichte betrogen. Das Desinteresse der Medien anläßlich des hundertjährigen Bestehens der Gewerkschaft CGT ist dafür nur das jüngste Beispiel. Über den fünfzigsten Jahrestag der Gründung der Betriebsräte wurde ebenso schnell hinweggegangen. Dabei hatte beispielsweise der Betriebsrat des Unternehmens Merlin Gerin3 anläßlich dieses Geburtstages über zwei Jahre hinweg (von 1993 bis 1995) mehrere Debatten über „Die Globalisierung“, über „Know-how“, „Menschliche Beziehungen am Arbeitsplatz“ und „Gründung von Subunternehmen“ organisiert. Ein vom Betriebsrat mit einem 32-Monats-Vertrag angestellter Soziologe sammelte 700 Aussagen von Beschäftigten und Ruheständlern des Unternehmens, die auszugsweise in einer zwölfteiligen Zeitungsserie veröffentlicht wurden. Mit der Herausgabe eines Buches und mit einem Theaterstück appellierte der Betriebsrat darüber hinaus an die Imagination von Schriftstellern und Künstlern. Zwar vermochte diese Aktion das Interesse einiger Lokalreporter zu wecken (im Dauphiné libéré erschienen mehrere Artikel), doch in der Lokalredaktion von FR 3 wurde sie übersehen, von den staatlichen Fernsehanstalten ganz zu schweigen.

Wenn im Fernsehen über das Thema Arbeit gesprochen wird, dann nur wie von einem Museumsstück. Forderungen werden mittels folkloristischer Darstellung völlig entleert. Das beste Beispiel dafür sind die täglichen 13-Uhr-Nachrichten auf TF 1. Nach dem klassischen Überblick über die wichtigsten Ereignisse des Tages wendet sich der Moderator, Jean-Pierre Pernaut, längeren Reportagen über die französische Provinz zu, die fern vom Wirbel und Ärger der Großstadt liegt, erstarrt in „authentischen Traditionen, die leider zu verschwinden drohen“. TF 1 hält sich so vorzugsweise bei Berufen auf, die vom Aussterben bedroht sind und für ein ordentliches, „gewissenhaftes“ Handwerk stehen: In einem entlegenen Winkel im Béarn gibt es noch einen Handwerker, der Schafsglocken herstellt ..., im Idealfall spricht der Mann mit ausgeprägtem Akzent, trägt eine Baskenmütze und hat eine erloschene Zigarette zwischen den Lippen. Trotz der hohen Arbeitslosigkeit gibt es für diesen Arbeiter-Helden keinen Nachfolger.

Dieses Frankreich stellt keine Forderungen. Es entspringt der Sicht oder vielmehr der Vorstellung der Pariser, mit der ganzen Distanz eines patriarchalischen Blicks und der Überlegenheit derer, die dort leben, wo „man“ lebt, gegenüber jenen, die leben, wo sie leben müssen. In die Darstellungsweise dieses so „authentischen“ Frankreich mischen sich Herablassung, kulturelle Mißachtung und ein ethnozentrischer Blick.4 „Erst wenn eine Volkskultur sich auflöst und dadurch aufhört, gefährlich zu sein, wendet man ihr seine Neugier zu“5, schreibt Michel de Certeau.

Die folkloristische Darstellung des einfachen Volkes in den Medien nimmt zuweilen stigmatisierende Züge an. Im November 1993 meldet die französische Presseagentur Agence France Presse (AFP) eine Kohlenmonoxid-Vergiftung im Norden Frankreichs: Hunderte von Menschen sollen davon betroffen sein. Einer der Pariser Chefredakteure von France 2 bittet uns um das Portrait einer Bergarbeiterfamilie, die unter ärmlichen und ungesunden Bedingungen lebt. Er empfiehlt uns unumwunden, „das Elend der Leute ruhig ein bißchen zu übertreiben“. Bei unseren Recherchen erfahren wir, daß im Norden nach wie vor quer durch alle Bevölkerungsschichten mit Kohle geheizt wird. Die besonderen Witterungsverhältnisse (trüber Himmel, Temperaturschwankungen) und extrem luftdicht abgeschlossene Wohnungen begünstigen die Entwicklung von Kohlenmonoxid. Unser Chefredakteur gibt sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden, er wiederholt noch einmal: „Ich brauche ärmliche Leute, die in ärmlichen Verhältnissen leben.“

Denn das Fernsehen zeigt lieber den Menschen, der am Boden ist, als den, der sich auflehnt und kämpft. In einer Reportage über einen von der katholischen Kirche eingerichteten Hilfsdienst für Menschen ohne festen Wohnsitz6 berichtet eine Journalistin über einen ehrenamtlichen Helfer, der vor kurzem noch selbst ohne festen Wohnsitz war: „Bruno wohnt in einem vom katholischen Hilfsdienst zur Verfügung gestellten Wohnwagen (die Kamera schwenkt in den Wohnwagen). Er besitzt so gut wie nichts, ein Radio, eine Bettdecke (Radio und Bettdecke in Großaufnahme), doch er fühlt, daß er gebraucht wird. Und das gibt ihm neue Lebenskraft.“ Im Vordergrund einer anderen Reportage des gleichen Senders steht der arbeitslose Oberkellner Christophe, der 44 Millionen Franc im Lotto gewonnen hat. Bruno und Christophe: zwei Stars, zwei Helden der Fernsehnachrichten.

Da die Journalisten unter enormem Zeit- und Konkurrenzdruck stehen, werden die Arbeiten immer häufiger hingepfuscht und die Reportagen immer kürzer. In den letzten sechs Jahren ist die Länge der Beiträge von zweieinhalb Minuten auf anderthalb Minuten zusammengeschrumpft. Diese Verkürzung um eine Minute hat die Nachrichten weiter zerstückelt, den Katastrophenbildern größeres Gewicht gegeben und den Personen, die vor der Kamera befragt werden, direkt karikaturhafte Züge verliehen. Es ist, als bestünden alle Artikel in einer Tageszeitung nur noch aus Zehnzeilern. Und dabei gibt es kein göttliches Gesetz, das die Länge eines Beitrags vorschreibt. In Schweden beispielsweise dauern die Beiträge der Fernsehnachrichten mitunter fünf Minuten.7

Sollte der Korrespondent trotzdem versuchen, der Komplexität der Wirklichkeit gerecht zu werden, dann muß er auf folgenden Satz gefaßt sein: „Ein Fernsehbeitrag muß einen Gedanken transportieren, nicht zwei.“8 Wenn er sich widersetzt, wird sein Beitrag nicht gesendet, und seine Hartnäckigkeit kann ihn sogar die Karriere kosten.9

Dieser Blick auf das einfache Volk, der zum Teil auch in der gesellschaftlichen Herkunft der Journalisten begründet ist (sie stammen in der Regel aus dem Mittelstand und gehobenen Bürgertum), findet sich nicht nur in den Fernsehnachrichten. Seit zwanzig Jahren ist eine neue Generation von Regisseuren und Produzenten damit befaßt, die Franzosen anzuhören, auszuhorchen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich öffentlich über sehr persönliche Dinge zu äußern.10 Doch bei diesem „Endlich-zu-Wort-kommen-können“, das zunächst als Befreiung empfunden wird, ist in Windeseile die Grenze zwischen Enthüllung und Entgleisung überschritten.11 Zu häufig verkommt der gesellschaftliche Aspekt in diesen „Storys“ (wie man es im Redaktionsjargon nennt) in der Psychologisierung der Aussagen. Die in den Sendungen vorgeführten Individuen werden zu „Fällen“ und sind nicht mehr repräsentativ für die materiellen, wirtschaftlichen und politischen Probleme einer sozialen Gruppe, einer Gemeinschaft oder einer Klasse. Das Individuum ist nur noch Träger seiner eigenen Geschichte, nicht aber der Geschichte.

Diese Art und Weise, über das Volk zu sprechen – oder eben nicht zu sprechen – ist nicht neu. Vor dreißig Jahren wurde die Arbeiterklasse in den 20-Uhr-Nachrichten kaum besser behandelt. Zwar hielten die machthabenden Politiker die Information fest unter Verschluß, doch war ein Teil der Produktion der französischen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft ORTF „in der Hand“ linker Regisseure (Jean-Claude Bringuier, Marcel Bluwal, Stellio Lorenzi, Maurice Failevic, Daniel Karlin, Jacques Krier und so weiter). Damit war ein anderer Blickwinkel auf die Gesellschaft gegeben. Auch außerhalb des Bildschirms herrschte ein gewisser Pluralismus: Der Kapitalismus war nicht das einzige Wirtschaftsmodell auf dem Planeten, unter den Intellektuellen und Künstlern fanden Debatten und Auseinandersetzungen statt. Die Arbeiterklasse war mithin nicht unbedingt auf das Fernsehen angewiesen, um sich Gehör zu verschaffen. Viele Menschen, die nicht aus ihren Reihen stammten (Künstler, Intellektuelle, Schriftsteller), übernahmen diese Aufgabe. Doch inzwischen haben sie sie im Stich gelassen, allein vor einer riesigen Mauer des Schweigens.

dt. Kora Perle

1 Vgl. Serge Halimi, „Les médias et les gueux“, Le Monde diplomatique, Januar 1996.

2 Für die Darstellung der Forderungen der Streikenden siehe die in Le Monde erschienene Artikelserie: „Paroles de grèvistes“, Dezember 1995. Am 1. Dezember 1995 erhielten die Streikenden in der Sendung „La France en direct“ auf France 2 für 15 Minuten das Wort, während der Rest der zweistündigen Sendung von einer Flut von „Experten“ bestritten wurde (vgl. Le Monde, 3./4. Dezember 1995).

3 Das 1920 von Paul Louis Merlin und Gaston Gerin gegründete Unternehmen stellt Elektrogeräte her. Es verfügt weltweit über einen Mitarbeiterstamm von 34000 Beschäftigten, in Grenoble sind es 7000. 1994 wurde das Unternehmen von der Schneider-Gruppe (dem Hauptaktionär von Merlin-Gerin) geschluckt, und erhielt auch den Namen Schneider. Dies führte bei der Belegschaft zu einem Identitätsverlust und war Auslöser für die Aktion anläßlich des fünfzigsten Jahrestages ihres Betriebsrates.

4 Vgl. zu diesem Thema den Text von Alain Accardo in „Journalistes au quotidien“, Bordeaux (Le Mascaret) 1995.

5 „Ouvriers, Ouvrières“, Autrement (Nr. 126), Januar 1992.

6 Edition de 13 heures, TF 1, 17. Oktober 1995.

7 21-Uhr-Nachrichten, Erstes schwedisches Programm.

8 Äußerung eines für die 20-Uhr-Nachrichten verantwortlichen Chefredakteurs des ehemaligen Senders La Cinq. Der gleiche Journalist übernahm nach seiner Tätigkeit bei La Cinq einen ähnlichen Verantwortungsbereich in einer öffentlichen Einrichtung.

9 Der audovisuelle Bereich beschäftigt viele Honorarkräfte (19 Prozent), sehr viele junge Leute (30 Prozent sind jünger als dreißig Jahre alt) und zahlt ziemlich schlecht (19 Prozent der Journalisten verdienen weniger als 8000 Franc brutto im Monat).

10 Insbesondere die Sendungen „Moi-je“, „Psy- Show“ und seit kurzem die Sendung „Bas les masques“, aber auch Talkshows wie „Perdu de vue“, „Comme lundi“ und „Ça se discute“.

11 Vgl. Ignacio Ramonet, „La télévision karaoké“, Le Monde diplomatique, Februar 1992.

* Journalisten. Gilles Balbastre, ehemaliger Korrespondent für Nordfrankreich bei France 2, ist (neben Alain Accardo, Georges Abou und Domimique Main) Mitautor des Buches „Journalistes au quotidien“, Bordeaux (Le Marcadet) 1995.

Le Monde diplomatique vom 14.06.1996, von G.Balbastre und J.Stechel