14.06.1996

Hungern als Reformprojekt

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Hungern als Reformprojekt

DIE gegenwärtige technologische Revolution verursacht Umstrukturierungen, Entlassungen und Lohnsenkungen. Dies sei der Preis des Fortschrittes, behaupten all jene, die diese Entwicklung vorantreiben. Nur ein Hinwegfegen der Widerstände und ein Abspecken all der „überflüssigen Pfunde“ könne den Einzug unserer Gesellschaften in das neue Zeitalter garantieren. Sowohl bei Unternehmern als auch bei den Wirtschaftsfachleuten und den Medien, die ihnen als Verstärker dienen, ist diese Einschätzung ungebrochen. So ungebrochen wie vor 150 Jahren, als die unerbittlich verfochtene große liberale Revolution Millionen Menschen zur Auswanderung zwang oder ihren Tod billigend in Kauf nahm.

Von IBRAHIM WARDE *

1996 wird der hundertfünfzigste Jahrestag der Aufhebung der Weizenzölle begangen – für die meisten Wirtschaftswissenschaftler das bedeutendste Ereignis in der Geschichte des Freihandels. Andere Gedenkveranstaltungen werden an die „große Hungersnot“ erinnern, die von 1846 bis 1849 Irland heimsuchte, die den Tod von 1,5 Millionen Menschen zur Folge hatte und über 2,5 Millionen zur Auswanderung zwang.

Aber es gehört zum guten Ton, diese beiden Ereignisse, obwohl sie gleichermaßen den Sieg der „Nationalökonomie“ in der viktorianischen Ära symbolisieren, voneinander zu trennen. In der Geschichte der Liberalisierung der Handelsbeziehungen wird die irische Hungersnot gewöhnlich auf eine Nebensache reduziert, auf ihre Bedeutung als Motiv, die letzten Widerspenstigen dazu zu bewegen, der Aufhebung der Zölle zuzustimmen. Die Historiker beeilen sich jedoch hinzuzufügen, daß die damaligen führenden Politiker Großbritanniens – Sir Robert Peel, der (konservative) Tory-Premierminister, und Lord John Russell, sein (liberaler) Whig- Nachfolger – nicht für die irische Tragödie verantwortlich gemacht werden können.

Der eine wurde von seinen Zeitgenossen wie auch von der Nachwelt als echter Staatsmann gefeiert, der „Visionsgabe“ und „politischen Mut“ bewiesen habe, als er im Juni 1846 gegen den Widerstand der in seiner Partei deutlich vertretenen Agrarinteressen die corn laws außer Kraft setzte und damit den Anstoß für eine beispiellose Bewegung zur Liberalisierung des Handels gab. Einen Tag nach dieser Entscheidung schrieb die Königin Victoria an ihren Onkel, den belgischen König: „Peel ist, glaube ich, von einer moralischen Größe ohnegleichen.“ Dem anderen zollte man Bewunderung, weil er es verstanden hatte, allen Unbilden zum Trotz den Kurs des Freihandels beizubehalten.

Um zu begreifen, warum ein Land, das sich auf dem Gipfel des Wohlstands befand und als Musterbeispiel der Demokratie galt, es zuließ, daß ein Teil seiner Bevölkerung zugrunde ging (ganz Irland gehörte damals zum Vereinigten Königreich), muß man die Ideologie des viktorianischen Zeitalters kennen – die „Nationalökonomie“, wie man damals sagte, das einzige wirkliche Denkgebäude jener Zeit.

Die industrielle Revolution wurde begleitet und genährt von einer intellektuellen Revolution, die die alten Überzeugungen hinwegfegte. Industrielle und Kaufleute bildeten eine „neue Klasse“. Es entstanden einige mächtige Ideen, in denen sich Philosophie, Moral, Ökonomie und Politik miteinander vermischten: Da der Kampf der Interessen ein Motor des Ausgleichs ist, gilt es, der Verfolgung individueller Interessen freien Lauf zu lassen; statt sich auf ein rigides System von Gilden und verwalteter Wirtschaft zu stützen, müssen die Wirtschaftsbeziehungen dem Prinzip von Angebot und Nachfrage unterworfen werden und durch den Preismechanismus ihr Gleichgewicht finden; Ziel der Gesellschaft ist es, größtmöglichen Wohlstand für möglichst viele zu gewährleisten, was nur gelingt, wenn sich die Regierung aus dem Wirtschaftsleben zurückzieht und sich auf den Schutz des Privateigentums und der Gesetze des Marktes beschränkt.

Wie der Historiker Karl Polanyi großartig dargelegt hat, war das laissez-faire nicht Resultat einer spontanen Hervorbringung, sondern einer voluntaristischen Politik, die eine tiefgehende Umwandlung der Gesellschaft durch deren Unterwerfung unter die Gesetze des Marktes anstrebte. Seit die Wahlrechtsreform von 1832 das Wahlrecht auf die wohlhabende Bourgeoisie ausgedehnt hatte, häuften sich Gesetzgebungen, die deutlich den Stempel der Ideen eines Adam Smith und Jeremy Bentham trugen. Die neuen Eliten stellten ihren Kampf als Kampf der „Ideen“ gegen die „Interessen“ dar, als Kampf der Wissenschaft und des Fortschritts gegen den Obskurantismus.

Ein Beispiel für das social engineering der damaligen Zeit ist der Kampf gegen das „Krebsgeschwür des Pauperismus“. Nach Abschaffung der Speenhamland- Gesetze im Jahr 1834, die seit 1795 eine Art Mindesteinkommen garantiert hatten, dienten eine Reihe von poor laws (Armengesetze) als Ersatz für eine Sozialpolitik. Der größte Fachmann auf dem Gebiet der Armutsproblematik war damals Nassau Senior, dessen eilig vom Parlament übernommene Lösungen so einfach wie brutal waren: Das beste Mittel, die Zahl der Armen zu verringern, besteht darin, ihnen nicht zu helfen. „Wenn die Armen wissen, daß sie arbeiten müssen, um nicht zu verhungern, arbeiten sie. Wenn die jungen Männer wissen, daß sie im Alter keine Unterstützung bekommen, sparen sie. Wenn die Alten wissen, daß sie auf ihre Kinder angewiesen sind, bemühen sie sich um deren Liebe. Also keine Unterstützung, außer für jene, die wirklich weder Familie noch einen Lebensunterhalt haben.“

Die „Arbeitshäuser“ (work-houses) waren das Meisterstück der Hilfsprogramme für die Ärmsten der Armen. Zwischen dieser Art von Zuchthaus (die Charles Dickens unsterblich gemacht hat), in das man die Bettler einsperrte, um sie einer Zwangsarbeit zu unterwerfen, bei der mit Stockschlägen auf eiserne Disziplin geachtet wurde, und anderen Arbeitsmöglichkeiten, so hart sie immer sein mochten, fiel die Wahl nicht schwer. Denn damit sich die Arbeitshäuser nicht zu begehrten Asylen entwickelten, war es Nassau Senior zufolge wichtig, daß „der Aufenthalt dort weniger angenehm ist als das Leben des ärmsten unabhängigen Arbeiters“. Sein Zeitgenosse, der Schriftsteller Thomas Carlyle, schrieb: „Die work- houses sind eine einfache Erfindung, wie alle großen Erfindungen ... Stürzt man die Armen ins Elend, nimmt ihre Zahl ab. Das Geheimnis ist allen Rattenbekämpfern bekannt. Eine noch schnellere Methode wäre die Verwendung von Arsen.“ Die Finanzierung der Häuser unterlag ebenfalls den Gesetzen des Marktes. Jede Region wurde nach der Anzahl der Personen besteuert, die eine öffentliche Unterstützung „genossen“. Je mehr Arme also eine Region aufwies, desto höher lag ihr Steuersatz.

Während der Kampf gegen die Massenarmut auf breiten Konsens stieß, regten sich in anderen Fragen, besonders bei der Beseitigung der vom Merkantilismus ererbten Zollschranken, starke Widerstände. Tatsächlich beherrschte die Aufhebung der Weizenzölle damals die Diskussionen von Politikern und Intellektuellen. Von 1839 an bildeten sich Ligen gegen die corn laws. Sie setzten denen, die sie beschuldigten, sie wollten „die britische Landwirtschaft ruinieren“, die Theorie der komparativen Kostenvorteile entgegen, die einige Jahre zuvor David Ricardo entwickelt hatte: Danach sollte sich England der Industrie widmen und sich die erforderlichen landwirtschaftlichen Produkte zu niedrigen Preisen von anderen Ländern liefern lassen.

Die Industriellen aus Manchester, mit Richard Cobden an der Spitze, führten einen regelrechten Kreuzzug zugunsten einer einseitigen Aufhebung der Zölle, und insgesamt packte die neuen Schichten das Freihandelsfieber. So wurde beispielsweise 1843 die Zeitschrift The Economist mit dem Ziel gegründet, auf die Aufhebung der corn laws hinzuarbeiten. Die Beseitigung der Zölle galt als Allheilmittel, um eine Senkung der Preise und folglich auch der Löhne zu ermöglichen, damit zugleich die Arbeitslosigkeit zu beheben und eine industrielle Expansion zu begünstigen, die England zur Fabrikhalle der ganzen Welt machen sollte. Darüber hinaus würde der Freihandel, Cobden zufolge, nicht nur den Wohlstand sichern, sondern auch den Frieden, denn die handeltreibenden Schichten wären in ihrem Bestreben, den lukrativen Handelsverkehr nicht zu gefährden, der Idee eines Krieges prinzipiell abgeneigt.

Paradoxerweise hat diese Bewegung ihren Sieg Irland und seiner Hungersnot zu verdanken. Obwohl es integraler Bestandteil des Vereinigten Königreichs war, wies Irland im neunzehnten Jahrhundert Züge kolonialer Abhängigkeit auf. Seine Einwohner waren nicht zuletzt wegen ihrer Religion in der Mehrheit Bürger zweiten Ranges und seit langem Opfer schikanöser Maßnahmen von seiten der Regierung in London. Tatsächlich durften die Katholiken bis zu ihrer Emanzipation 1829 weder Land besitzen noch höhere Schulen unterhalten oder einen Sitz im Parlament einnehmen. Die erdrückende Mehrheit der Bevölkerung lebte damals im Elend, darauf beschränkt, ein paar wenige, von abwesenden Großgrundbesitzern gepachtete Morgen Land zu bebauen. Diese Grundbesitzer überließen die Betreuung ihrer Ländereien lokalen Verwaltern und mußten sich weder um die Pflege der Gebäude noch um die des Bodens kümmern. Aufgrund der Überbevölkerung stiegen die Pachtzinsen ins Unermeßliche, und wenn diese und der Zehnte an die (anglikanische) Staatskirche bezahlt waren, blieb für die Mehrheit der Bauern, die sich ausschließlich von Kartoffeln ernährten, nur wenig übrig.

Im September 1845 breitete sich mit ungeheurer Geschwindigkeit ein schwerer Schädlingssbefall der Kartoffelpflanze aus. Fast die Hälfte der Ernte wurde vernichtet. Im Laufe der folgenden Monate begann die Bevölkerung der Insel an Entkräftung zugrunde zu gehen. Die konservative Regierung von Sir Robert Peele schickte eilends eine „wissenschaftliche Kommission“, die die Katastrophe feststellte, aber zu dem Schluß gelangte, das Schlimmste sei schon vorüber. In Wirklichkeit verschärfte sich die Situation immer weiter. Ein Fluch schien über dem Land zu liegen: Die Plage, die man mehrfach besiegt glaubte, trat immer wieder auf, Epidemien breiteten sich aus und rafften die Bevölkerung dahin.

Im Namen des laissez-faire sträubte sich die Regierung einzugreifen und versuchte, die Angelegenheit auf die karitativen Organisationen abzuwälzen. Angesichts der Verschärfung der Krise richtete sie dann doch einige Hilfsprogramme ein (öffentliche Arbeiten, Suppenküchen und so weiter), die an strenge Voraussetzungen gebunden wurden: Die Hilfeleistungen mußten sich selbst finanzieren, und die Kosten waren von den Iren zu tragen, vor allem von den „abwesenden Grundbesitzern“, die man für die Krise verantwortlich machte. Trotz dieser „Sparsamkeit“ blieb die Haltung der Regierung äußerst gespalten; sie wurde zudem von zahlreichen Parlamentariern kritisiert, die sich gegen Verfahren wendeten, „mit denen versucht wird, auf Dauer einen Teil der Gemeinschaft auf Kosten der Steuerzahler durchzufüttern“. Innerhalb des Parlaments versuchte eine Bewegung, die sich selbst als „moralistisch“ (sic) bezeichnete, zu beweisen, daß die Hilfe der Faulheit Vorschub leiste und den „Pauperismus“ auf Dauer festschreibe.

Eine göttliche Vorsehung

IM August 1847, mitten im „schwarzen Jahr“ (Black 47), in dessen Verlauf 18,5 Prozent der irischen Bevölkerung starben, resümierte Lord Clarendon, der Vertreter der Regierung in Irland, das Dilemma in einem Bericht an den Premierminister: „Was wir auch tun, man wird uns kritisieren: Wenn wir sie leben lassen, kritisieren uns die Ökonomen; lassen wir sie sterben, kritisieren uns die Philanthropen. Für welches Lager entscheiden Sie sich?“ Der Innenminister Sir George Gray erklärte seinerseits: „Es könnte sein, daß die Regierung getadelt wird, weil sie die Menschen sterben läßt, aber noch viel strenger wird man uns kritisieren, wenn wir öffentliche Gelder bereitstellen.“

Im Oktober 1847, nachdem die Eindämmung eines Finanzkrachs große Ausgaben erforderlich gemacht hatte, wurden Stimmen laut, die eine strenge Sparpolitik forderten. Den Preis dafür hatte Irland zu zahlen. In der Annahme, seine „Großzügigkeit“ habe ihn bei den vorangegangenen Wahlen viele Stimmen gekostet, stoppte Premierminister Lord Russell alle Hilfsprogramme: „Wir haben finanziert, investiert und für sie gearbeitet, wir haben sie ernährt, gekleidet, und jetzt ernten wir den Dank: Sie rebellieren und diffamieren uns. Stellen wir also unsere Hilfe ein. So jedenfalls denkt das englische Volk.“ Den hungernden Massen blieb nur übrig, Zuflucht in den „Arbeitshäusern“ zu suchen, die vor allem in den Grafschaften des Südens und Westens zunehmend Leichenschauhäusern glichen.

Gelegentlich zeigte sich die Öffentlichkeit über die Nachrichten aus Irland erschüttert, aber vielen britischen Politikern erschien die Hungersnot wie ein Geschenk des Himmels. Entsprechend erklärte sich die „providentialistische“ Bewegung – die den Glauben an ein „Naturgesetz“ mit einem bedingungslosen Materialismus zu verbinden suchte und für die alles Geschehen die göttliche Vorsehung widerspiegelte – sowohl die Tragödie als auch das Nichteingreifen der öffentlichen Hand. Vor der Hungersnot hatte Irland mit seinen 8,2 Millionen Einwohnern die größte Bevölkerungsdichte in Europa. Schon der Pastor Thomas Malthus (1766-1834) hatte verkündet: Armut und Überbevölkerung gehen Hand in Hand. Die Lösung liegt also in einem unerbittlichen laissez-faire: In wenigen Jahren sollte sich die Bevölkerung Irlands auf die Hälfte reduzieren. Charles Trevelyan, ein hoher Beamter des Schatzamts und mit der „Verwaltung“ der irischen Krise beauftragt, erklärte: „Da das Problem der Überbevölkerung nicht von den Menschen gelöst werden kann, nimmt sich auf unvorhergesehene und unerwartete, aber wirksame Weise die göttliche Vorsehung in ihrer Weisheit seiner an.“

Wenn auch viele viktorianische Ökonomen froh waren über den Aderlaß, so fanden doch einige, die Vorsehung tue noch nicht genug. Für Nassau Senior „würden eine Million Tote kaum genügen“. Andere sahen darin die Strafe für ein faules, rebellisches, undankbares und – katholisches Volk. Die Dogmatiker entdeckten eine noch praktischere göttliche Absicht: Der Allmächtige gibt Irland die unverhoffte Gelegenheit zu einer großen Umwandlung von Wirtschaft und Gesellschaft.

Viele Iren begannen zu rebellieren, schockiert über die Feststellung – sie waren ja in der neuen „Wissenschaft“ der Nationalökonomie nicht bewandert –, daß Irland trotz der Hungersnot weiter landwirtschaftliche Produkte in zahlungskräftigere Länder exportierte. Doch das ist das „natürliche“ Gesetz von Angebot und Nachfrage: Die Produkte wurden rarer, also teurer und für die irische Bevölkerung unerschwinglich. Und da die Massen hungernder Menschen immer wieder versuchten, überquellende Kornspeicher in ihre Gewalt zu bringen, schickte London schnellstens zusätzliche Truppen und verschärfte die Gesetze zur Verbrechensbekämpfung.

Im Namen derselben heiligen Prinzipien erleichterte eine neue Gesetzgebung den Grundbesitzern die Vertreibung jener Landwirte, die ihre Pacht nicht zahlen konnten. Zwischen 1846 und 1849 wurden über 500000 Pächter vertrieben. Einige Grundbesitzer, die sich der Ackerbau treibenden Bevölkerung entledigen wollten, um auf ihrem Land Viehzucht zu betreiben, halfen ihren Pächtern, in die Neue Welt auszuwandern – an Bord von „schwimmenden Särgen“, auf denen mehr als einer von sechs Passagieren die Überfahrt nicht überlebte.

Über dieses Thema hielten die Mitglieder der antibritischen Bewegung „Junges Irland“ ketzerische Reden. James Fintan Lalor machte geltend, „das Recht auf Eigentum bedeutet nicht das Recht, ein Volk besitzlos zu machen und auszuhungern, sondern das Recht, es ihm zu ermöglichen, auf seinem Land zu leben und es zu besitzen“. Aber als Lord Lucan, Besitzer riesiger Domänen in der besonders armen Grafschaft Mayo, im Oberhaus wegen seiner Massenvertreibungen kritisiert wurde, sagte er, er habe ein vollkommen ruhiges Gewissen. Er habe nur von seinem unmittelbarsten Recht Gebrauch gemacht, denn seine Ländereien kosteten ihn mehr als sie ihm einbrächten. Und da außerdem die Landwirtschaft in Irland auf absurden Grundlagen beruhe, sei es gut, auf einer gesünderen Basis neu anfangen zu können.

Zwar versuchte London, die Augen vor der Tragödie zu verschließen, doch einige hohe britische Beamte in Irland waren entsetzt. Lord Clarendon kritisierte die „kalte Vernichtungspolitik“ seiner Regierung. Für den anglikanischen Pastor Richard Townsend, dessen Augenzeugenberichte nur einen Teil der öffentlichen Meinung in Großbritannien zu erschüttern vermochten, wurde das irische Volk „Opfer einer durch und durch verfehlten Politik, die darin besteht, mit krimineller Übertreibung die Prinzipien der Nationalökonomie anzuwenden“.

dt. Sigrid Vagt

* Professor an der Universität von Kalifornien, Berkeley, Koautor von „Mythologies américaines“, Paris (Editions du Félin) 1996.

Le Monde diplomatique vom 14.06.1996, von Ibrahim Warde