12.07.1996

Banges Warten auf das Jahr des Büffels

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Banges Warten auf das Jahr des Büffels

AM 1. Juli 1997 fällt die britische Kronkolonie Hongkong an China zurück, und die Bevölkerung macht sich Sorgen um ihre Zukunft. Verschiedene Umfragen zeigen, daß eine Mehrheit dem von Peking ernannten Komitee zur Vorbereitung des Übergangs kein Vertrauen schenkt. Der harte Kern dieses Komitees setzt sich aus pekingtreuen Notabeln und ortsansässigen Milliardären zusammen. Zu der Gewißheit, politische Freiräume zu verlieren, wie sie vom Vertreter der britischen Krone in großem Maße eingeräumt worden sind, gesellt sich die Furcht, daß sich Korruption und Vetternwirtschaft des Festlands auch in Hongkong ausbreiten könnten.

Von unserem Korrespondenten BERNARD CASSEN

Im Februar hat mit dem Jahr der Ratte ein neuer zwölfjähriger Zyklus des chinesischen Tierkreises begonnen, in dem 1997 das Jahr des Büffels folgen wird. Um für die Rückführung der Kolonie an China am 1. Juli um 0 Uhr ein günstiges Jahr zu erwischen, hätten sich viele Bewohner Hongkongs eine zwölfmonatige Verschiebung des Termins gewünscht. Denn die Legende will, daß das kleine Nagetier den Wiederkäuer dank seiner Gewitztheit besiegt hatte. Die Ratte schlug dem Büffel vor, mit ihm zusammen durch die Straßen zu laufen und dabei die Leute urteilen zu lassen, wer von beiden der Größere sei. Der Büffel, der sich seiner Sache sicher war, willigte ein. Aber niemand auf der Straße beachtete ihn, so alltäglich war seine Erscheinung. Viel mehr Aufsehen erregte es, daß eine Ratte neben ihm ging. Bis schließlich jemand ausrief: „Seht nur, was für eine riesige Ratte!“ Damit war die Sache entschieden.1

Nun sind aber strategisches Geschick und Sinn für (politische) Manöver nicht wie in der Anekdote so ungleich auf die Hongkong-Ratte und den volksrepublikanischen Büffel verteilt; außerdem zeigt der große Büffel nicht die geringste Absicht, sich der Entscheidung Dritter zu beugen. Peking wird also am 1. Juli 1997 einen regelrechten Schatz dazugewinnen – ganz entgegen der Richtung, die die Geschichte seit dem Fall der Berliner Mauer eingeschlagen hat. Mit Hongkong wird ein Gebilde, das einen Kapitalismus reinsten Wassers verkörpert, dem kommunistischen Machtbereich zugeschlagen. Dies ohne Zustimmung seiner rund sechs Millionen Einwohner, die erst begonnen haben, am Opium der repräsentativen Demokratie zu schnuppern. China hat dabei fraglos das internationale Recht auf seiner Seite, denn niemand würde heute die gewaltsame Aneignung von Territorien verteidigen, wie sie im letzten Jahrhundert etwa London an China betrieb. So wird eine weitere Seite im großen „Atlas der Schande“ umgeblättert, dieser Chronik der „nationalen Kränkung“, deren Veröffentlichung die Volksrepublik für das Jahresende angekündigt hat.2

Ein Jahr vor Ablauf der Frist ist die Frage, wie diese Rückkehr zum Mutterland aussehen soll, noch völlig offen. Denn die guten Absichten, die die gemeinsame englisch-chinesische Erklärung 1984 verlautbaren ließ, sowie das Grundgesetz von 1990 (siehe Kasten) stehen im Widerspruch zu der in den letzten Monaten deutlich gewordenen Haltung der Pekinger Machthaber. Ihr militärisches Geplänkel und die Raketenabschüsse in die Straße von Formosa im März dieses Jahres konnten die ersten freien Präsidentschaftswahlen auf Taiwan, über das Peking die Alleinherrschaft beansprucht, jedoch nicht behindern.3 Und die Mobilmachung der Volksbefreiungsarmee im Umkreis der Spratly-Inseln hat zwar die meisten ostasiatischen Regierungen beunruhigt, führte aber nicht zu einer offenen Konfrontation.4

Die Geschäftsleute wittern das große Geld

ALLERDINGS gibt es Anlaß anzunehmen, daß die Devise „Ein Land, zwei Systeme“, welche die chinesische KP-Führung sowohl in bezug auf Taiwan als auch auf Hongkong ausgegeben hat, einzig und allein für die Wirtschaft gilt. Unter „System“ hat man sich „kapitalistisches System“ vorzustellen – nur eine andere Bezeichnung für den von Deng Xiaoping geprägten Begriff „Sozialismus des Marktes“ –, aber mit Sicherheit nicht politischen Pluralismus.

Und genau da, bei der Weigerung, eine zweite „demokratische Ausnahme“ im chinesischen Raum zu dulden, drückt der Schuh in Hongkong. Gleichzeitig ist die wirtschaftliche Verflechtung der formal noch britischen Kolonie mit dem kommunistischen Festland ein Faktum und China längst in Hongkong zu Hause: angefangen bei den gegenseitigen Investitionen5 bis hin zur Omnipräsenz offizieller wie inoffizieller Vertreter Pekings sowie der „roten Prinzen“ (der männlichen Angehörigen von Parteiobersten) in der Stadt.6 Mit der Rückkehr Hongkongs in die Volksrepublik wird sich zumindest in Hinsicht auf diese faktische wechselseitige Abhängigkeit wenig ändern.

Selbstverständlich möchte Peking aber vermeiden, daß sich etwas von der gewiß erst jungen, noch kaum verbreiteten Kritik und Unbotmäßigkeit gegenüber Autoritäten auf das Festland ausdehnt. Man denke nur an die gewaltige Demonstration, die im Juni 1989 eine Million Menschen gegen die brutale Militärgewalt auf dem Tiananmen-Platz versammelte und die Pekinger Machthaber zutiefst verunsicherte. All diese Leute hatten also doch noch anderes im Kopf als ihren Konsumrausch, ihre Pferderennen, Discos und Karaoke- Bars – Symbole, die in den Augen der fernen Herren Chinas als Inbegriff der Kultur Hongkongs gelten. Jedoch auch andere, wie der aus Peking stammende Schriftsteller Ma Jian7, der in der Kolonie lebt, aber nicht das dort populäre Kantonesisch spricht, denunzieren mit bösem Blick den galoppierenden Materialismus: „Hongkong hat nur hundert Jahre Geschichte. Es ist eine alte Fischerinsel, ohne Tradition oder Religion noch sonst irgend etwas, das die Menschen verbinden könnte. Wir befinden uns im Süden Chinas, wo die Menschen von Grund auf materialistisch sind. Das wahre Herz Chinas schlägt im Norden.“

Das Schlimmste für die kommunistischen Machthaber ereignete sich jedoch, als die Regierung Major 1992 Christopher Patten zum Gouverneur ausersah, der eineinhalb Jahrhunderte englischer Präsenz beschließen und am 1. Juli 1997 den Union Jack nach Hause bringen wird. Man hatte zunächst keinen Grund anzunehmen, daß er sich von seinen Vorgängern unterscheiden würde. Sie waren steife, hochdekorierte Herren der Gesellschaft, häufig Diplomaten auf der Höhe ihrer Karriere, die sich bemühten, den Wünschen des mächtigen Nachbarn zu entsprechen („Vor allem keine Konflikte ...“). Patten, der bei den britischen Unterhauswahlen 1992 verlor und seine Zeit in Hongkong zum Ausgangspunkt für eine triumphale Rückkehr nach Westminster machen will, spielt das alte Spiel jedoch nicht mit. Kaum angekommen, ging er daran, die Zusammensetzung des Hongkonger Gesetzgebenden Rates (Legislative Council, Legco), der dem Gouverneur als beratendes Organ beigeordnet ist, zu demokratisieren. Bis heute ist nicht eindeutig in Erfahrung zu bringen, ob er dazu von John Major überhaupt ein Mandat hatte. Patten ließ die (möglichen) sechzig Mitglieder in den Rat wählen, nachdem dieser mit den Wahlen von 1991 gerade achtzehn nominierte und zwei feste Mitglieder zählte. Allgemeines Stimmrecht zur Wahl von konkurrierenden Kandidaten gehört jedoch nicht zum intellektuellen Repertoire der chinesischen Führungsspitze, die hinter diesem „von der Königin gesandten Diktator“ einen Agent provocateur witterten.

Damit setzte ein regelrechter Kleinkrieg ein. Seine wichtigsten Etappen waren im September 1995 die Wahlen zum Legco und der Wahlsieg der Demokraten – entgegen der Pekinger Lesart der gemeinsamen Erklärung von 1984 und des Grundgesetzes von 1990 – und im März 1996 die Entscheidung des von Peking ernannten Vorbereitungskomitees für den Übergang, diesen Rat am Tag der Rückkehr zu China aufzulösen. Diesen Schritt begründete der chinesische Vizepremierminister Qian Qichen so: „Ein westliches Demokratiemodell mechanisch nachzuäffen entspricht nicht der realen Lage Hongkongs und bezieht nicht die Interessen aller sozialen Schichten ein.“8

Um welche sozialen Schichten es da geht, wird deutlicher, wenn man sich die Bittermienenversammlung des Vorbereitungskomitees einmal genauer ansieht. Es besteht aus dreiunddreißig Angehörigen der Hongkonger Geschäftswelt und zählt unter seinen vierzehn Vertretern der Kategorie „Geistliche, sozial Engagierte, einfache Bürger und Bauern“ auch den größten Grundbesitzer der New Territories und Mitglied des Legco, Lau Wongfat. Und daraus, wie es im Vorbereitungskomitee zugeht, läßt sich mühelos schließen, was den Hongkongern bevorsteht: Frederick Fung Kin-ki, der sich als einziges Komiteemitglied gegen die Auflösung des Legco aussprach, gab alsbald bekannt, er habe sich für die Teilnahme an der künftigen provisorischen Versammlung – die unter anderem für die Nominierung des Premierministers (chief executive) als Nachfolger des britischen Gouverneurs zuständig ist – selbst disqualifiziert.

Der Vorwurf eines typischen britischen Konservativen wie Christopher Patten an die volksrepublikanische Führung, daß sie sehr schlecht über die Angelegenheiten Hongkongs informiert sei, wenn sie nur mit „Milliardären rede, deren Hauptsorge es ist, Milliardäre zu bleiben“, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, aber auch nicht eines gewissen Realitätsgehalts. Es wird deutlich, daß Peking eine Allianz mit den großen Geschäftsleuten der Kolonie eingeht, um den Rahmen für eine Eingliederung abzustecken, innerhalb dessen den Bewohnern des Sonderverwaltungsgebiets noch mehr als heute die persönliche Bereicherung als höchstes Ziel und als Gegengift gegen mögliche „demokratische Delirien“ angetragen wird.

Und in dieser Hinsicht kann man sich auf den sozialen Charakter der letzten Immigrationswelle nach Hongkong verlassen. Helen F. Siu, Professorin an der Yale University, hat dies so beschrieben: „Bis in die siebziger Jahre zeigte sich die wachsende Mobilität der Bevölkerung in einer international ausgerichteten Kultur und Professionalität, obwohl die wirtschaftliche Struktur Hongkongs damals noch nicht in dem Maße weltweit verflochten war. Ironischerweise war dies mit einer elitären britischen Bildung und ansatzweisen Kenntnissen der chinesischen Literatur verbunden. Die ansteigende Mobilität der Immigranten, die in den letzten zehn Jahre kamen, ist jedoch eng verbunden mit der Explosion der Spekulation und der Verdienstwut der verarmten bäuerlichen Schichten im China nach Mao. Üppige Bankette, Geldspiele, Prostitution, Drogen oder Karaoke-Nachtclubs sind die Symbole einer Dolce vita, die mit Überschallgeschwindigkeit gelebt wird. (...) Auf den schlammigen Straßen des Deltas sieht man immer mehr Mercedes mit Kantoner oder Hongkonger Kennzeichen, die diese neue Sorte Unternehmer und Machthaber zu ihren Fabriken transportieren. (...) Die prosperierendsten Gebiete im Delta des Perlenflusses sind diejenigen, in denen die Menschen am wenigsten durch universitäre Bildung beeinflußt werden.“9

Es wird deutlich, daß diese neue, zwischen dem chinesischen Süden und Hongkong pendelnde Schicht in Goldrauschstimmung bei der nächsten Runde nur gewinnen kann. Zudem steht sie von Herkunft und Lebensstil den Zehntausenden an Führungskräften sehr nahe, die schon früher vom Festland nach Hongkong gegangen sind, um dort Unternehmen und Verwaltungen der Volksrepublik zu leiten.

Von dieser Seite wird man kaum politische Eigenwilligkeit erwarten können. Ebensowenig von Notabeln, die mit ihrer Bündnisbereitschaft sicherlich ein Gutteil Zukunftssicherung für sich und ihre Institutionen betreiben. So ist etwa Daniel Tse Chiwai, ehemaliges Mitglied des Exekutivkomitees beim Gouverneur und des Legco, Präsident und Vizekanzler der Baptistischen Universität von Hongkong, nicht im geringsten beunruhigt – es sei denn über die Initiativen eines Christopher Patten, der mit der Besetzung des Legco durch allgemeine Wahlen „die Spielregeln einseitig verändert hat“.

Ebenso wie seine Kollegen der drei anderen großen Universitäten von Hongkong hat er die Mitgliedschaft im Vorbereitungskomitee für den Übergang angenommen, nachdem im Juni 1995 bei einem Besuch in Peking vom Präsidenten der Republik und Generalsekretär der KPCh, Jiang Zemin, persönlich die Freiheit der Lehre zugesichert wurde. Über der Couch in seinem riesigen Büro hängt denn auch demonstrativ ein Foto, das den Doktor Tse zusammen mit dem höchsten chinesischen Würdenträger zeigt, ein Zeichen für die guten Beziehungen ...

Ganz andere Töne vernimmt man aus der Richtung der größten Lehrergewerkschaft, PTU (Professional Teacher's Union), die mit ihren 62000 Mitgliedern seit Tiananmen engagiert für die Demokratie eintritt und die Auflösung des Legco vehement ablehnt. Und dies ist auch der Grund, weshalb das Vorbereitungskomitee eine Anhörung von deren beiden Vertretern Szeto Wah und Cheung Mankwong schlicht und einfach abgelehnt hat, während pekingnahe Zeitungen in Hongkong eine Kampagne gegen die beiden Gewerkschaftsführer starteten. Gleichzeitig stellt der stellvertretende Direktor des Büros für die Angelegenheiten Hongkongs und Macaus (portugiesisch bis 1999) eine mangelnde Identität bei den Kindern der Kolonie fest. Es müßten Maßnahmen ergriffen werden, um „Patriotismus“ bei ihnen zu wecken.

Diese Frage der Identität (vgl. den Artikel von Gérard Henry) ist für die Zukunft von entscheidender Bedeutung. Peking setzt auf die sukzessive Ausbootung jener vor den siebziger Jahren herangebildeten Elite, von der Helen F. Siu spricht und für die der Präsident der Demokraten, Martin Lee, als Symbolfigur gelten kann. Sein Anwaltsbüro in elegantem Stil, mit antiken Möbeln und die Wände in dunklem Rot ausgekleidet, könnte sich ebensogut auf der Île de la Cité in Paris oder nahe den Inns of Court in London befinden. Martin Lee ist den Pekinger Verantwortlichen ein Dorn im Auge, wird von ihnen überwiegend sogar als Verräter betrachtet. Dennoch nimmt er als Kritiker auch gegenüber den Briten kein Blatt vor den Mund. Er wirft ihnen vor, in letzter Minute eingeräumte demokratische Freiheiten nun zynisch für ein paar Marktanteile in China wieder zu verschleudern.

Mit seiner Demokratischen Partei Wahlsieger beim Legco im September 1995, sieht sich Martin Lee dazu berufen, „im Namen der Bevölkerung von Hongkong“ den Kampf aufzunehmen. Und alle Register zu ziehen. Im April dieses Jahres erlebte er im Kongreß von Washington einen triumphalen Empfang, nur das Weiße Haus blieb zurückhaltend. Zu Hause hatten die dreizehn Mitglieder des Legco, die auch im Vorbereitungskomitee sitzen, gerade für ihre eigene Abschaffung 1997 gestimmt. Trotz starker demokratischer Präsenz im Legco wurde nicht ein einziger Legco-Abgeordneter der Demokraten zur Teilnahme am Komitee aufgefordert. Im Gegenteil, das Komitee verweigerte demokratischen Abgeordneten sogar eine Anhörung.

China und seinen Verbündeten fällt es leicht, in einer Umgebung, welche die De- facto-Autorität respektiert, solche „Störenfriede“ durch systematisches Ignorieren an den Rand zu drängen. In Peking setzt man wohl darauf, daß die Demokraten mangels anderer Perspektiven als zweier Sackgassen – Anschluß in letzter Minute oder äußerst riskanter Konfrontationskurs – schnell ihre Wähler verlieren werden. Was auch geschieht, Martin Lee wird die Auseinandersetzung bis zum Schluß suchen, und auch danach: „Ich bin entschlossen, in Hongkong zu bleiben. Ich glaube an die Demokratie.“ Würde er persönliche Risiken eingehen? „Ich bin auf das Schlimmste gefaßt, aber ich glaube nicht, daß es eintritt.“ Und er seufzt: „Wenn die Chinesen schlau wären, würden sie sehen, daß sie die Hongkonger mit einem Minimum an Geschmeidigkeit zu glücklichen Menschen machen könnten, denn man erwartet ja gar nicht viel.“ Doch hat man es nötig, „schlau“ zu sein, wenn man sich seiner Macht sicher ist? Wenn man auf die materiellen Begierden setzt, anstatt die Menschen gewinnen zu wollen? Die Partie von Ratte und Büffel, dem kleinen Hongkong und dem immensen China, steht in der Wirklichkeit zu ungleich.

dt. Bettina Schäfer

1 Vgl. Gérard Henry, „L'année du Rat: un temps pour engranger“, Paroles, Zeitschrift der Alliance française in Hongkong, Februar/März 1996.

2 Vgl. Le Monde, 23./24. Juni 1996.

3 Vgl. Selig S. Harrison, „Pékin-Taiwan, par-delà les diktats“, Le Monde diplomatique, April 1996.

4 Vgl. Virginie Raisson, „Spratly-Inseln: Objekt der Begierde im Südchinesischen Meer“, Le Monde diplomatique, März 1996.

5 Die Investitionen Hongkongs auf dem chinesischen Festland betragen schätzungsweise um die 80 Milliarden Dollar, wovon 40 Prozent aus Hongkonger Niederlassungen ausländischer Unternehmen stammen. Man geht davon aus, daß diese Summe zu etwa vier Millionen Arbeitsplätzen und 20 Prozent des chinesischen Inlandprodukts beiträgt. Umgekehrt haben die staatlichen Unternehmen und Holdings des Festlands 42,5 Milliarden Dollar in Hongkong investiert (vgl. die Beilagen von Le Monde, 10. Februar 1996, die Financial Times, 19. März 1996, und Les Echos, 17. Juni 1996).

6 Vgl. Philippe Le Corre, „Hongkong en Chine avant l'heure“, Le Monde diplomatique, August 1994.

7 Ma Jian ist bekannt als Autor von „La Mendiante de Shigatze“ und „Chienne de vie“, Arles (Actes Sud) 1988 und 1991.

8 South China Morning Post (Hongkong), 25. März 1996.

9 Helen F. Siu, „Remade in Hongkong. Weaving into the Chinese Cultural Tapestry“, Vortrag vor der British Association for Chinese Studies, Oxford, 19. September 1993.

Le Monde diplomatique vom 12.07.1996, von Bernard Cassen