16.08.1996

Die Auflösung der Ideologie im Alltagsgeschäft

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Die Auflösung der Ideologie im Alltagsgeschäft

ES gibt keine Ideologien mehr. Überall im Westen kann man es hören, und große Denker haben es verkündet: In unseren entwickelten Demokratien läßt sich der Bürger nichts mehr vormachen. Es ist vorbei mit dem moralischen Druck und den Dogmen von einst. Vorbei mit der kleinbürgerlichen Ideologie, über die sich ein Roland Barthes noch ereifern konnte. Vorbei mit den großen Debatten zwischen „linientreuen“ Marxisten und den Aposteln des ökomomischen „Liberalismus“. Es gibt nichts mehr zu diskutieren: Wenn sich der Kapitalismus überall durchsetzt, darf man wohl annehmen, daß er der „menschlichen Natur“ entsprechen muß...

Von FRANÇOIS BRUNE *

Mehr denn je gibt sich die Ideologie heute den Anstrich einer bloßen Feststellung von Tatsachen, die unbestechlich und unwiderleglich sagt, wie es ist. In diesem Sinn kann Alain Minc jede Kritik im voraus abschmettern und behaupten: „Denken läßt sich vieles, aber es gibt nur eine Wirklichkeit.“ Letztlich kann man aufs Denken also verzichten: Das Reale genügt. Tatsache und Wertung lassen sich nicht mehr unterscheiden.

Armand Mattelart gibt uns ein Beispiel für diese Vermengung, die zu einem allgemeinen Phänomen geworden ist: „Die Globalisierung“, sagt er, „ist eine Tatsache, doch sie ist auch eine Ideologie: Der Ausdruck dient eher dazu, die Komplexität der neuen Weltordnung zu verdecken, als sie zu enthüllen“.1 Da niemand bestreiten kann, daß die Globalisierung eine Tatsache ist, genügt es, sie zu nennen, um sie damit auch schon als etwas Positives zu preisen. Über das, was sie impliziert (Herrschaftsstrategien, eine Vereinheitlichung der Konsumtionsweisen, einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen und so fort) braucht man weiter kein Wort zu verlieren. So wird unter der Hand aus der Feststellung ein Imperativ: Die Wirtschaft wird global, also globalisiert gefälligst eure Wirtschaft! Und im Kielwasser dieser „Evidenz“ tummeln sich dann die zweifelhaften Rechtfertigungen „sozialer Härten“: Die Globalisierung ist eine Chance für uns alle, aber zunächst müssen wir wettbewerbsfähig sein, und das setzt Opfer voraus. Dieser „Logik“ der Weltwirtschaft kann sich niemand entziehen: Wir dürfen uns also nicht auf die Verteidigung obsoleter sozialer Errungenschaften versteifen...

Für diesen unmerklichen Übergang zum Imperativ finden sich zahlreiche Beispiele. Im herrschenden Diskurs lassen sich wenigstens vier große ideologische Komplexe unterscheiden.

1) Der Mythos vom Fortschritt.

Der Fortschritt ist gewiß eine Realität, doch er ist auch eine Ideologie. Die bekannte Wendung „der Fortschritt läßt sich nicht aufhalten“ ist ein hundertmal wiederholtes Unterwerfungsprinzip und zugleich eine Vorschrift für den Alltag: Jeder muß Fortschritte machen, sich ändern und weiterentwickeln. Nehmen wir etwa die Frage, die ein Journalist einem beliebten Rundfunkmoderator stellte: „Sie haben heute drei Millionen Zuhörer. Wie wollen Sie diese Zahl noch steigern?“ Aber warum muß er überhaupt noch mehr Zuhörer haben? Weil der Fortschritt fast immer quantitativ begriffen wird, denn nur so kann er gemessen werden. Dieser Obsession verdanken wir zweifellos auch den hübschen Ausdruck „negatives Wachstum“. Da ein Rückgang der Produktion undenkbar ist, zieht man es vor, ihn als eine subtile Form des Wachstums zu sehen – Wachstum muß sein.

Entsprechend besteht die große Angst darin, rückständig zu sein, zurückzuliegen bei den Innovationen, im Konsum, im Vergleich mit bestimmten Vorgaben. Hören wir die alarmierenden Nachrichten: „Was die Ausrüstung der französischen Haushalte mit PCs betrifft, liegen wir hinter den anderen Industrienationen zurück!“ – „Frankreich ist rückständig auf dem Gebiet der Werbung, wenn man den Anteil des Bruttoinlandprodukts betrachtet, den wir pro Einwohner darauf verwenden!“ Im Geiste der Fortschrittsideologie prangern die Medien mit wahrer Wollust jedes Anzeichen von Rückständigkeit an.

Weil mit dem „Fortschritt“ verwandt, werden auch die Worte „Entwicklung“ und „Veränderung“ grundsätzlich positiv aufgefaßt. Die Veränderung ist eine Realität, doch sie ist zugleich eine Ideologie. „Franzosen, wie habt Ihr Euch verändert!“ titelte eine Wochenzeitung2, um Leser anzulocken: Es hat eine Veränderung gegeben, also notwendig auch einen Fortschritt. Inwiefern hat sich der Franzose geändert? Nun, angeblich legt er jetzt mehr Wert auf das „Sein“ als auf den „Schein“! In derartigen Analysen, die sich auf oberflächliche Umfragen stützen, werden ständig irgendwelche soziologischen Wandlungsprozesse behauptet: Es muß eben Veränderung geben, in unserer Gesellschaft muß „sich etwas bewegen“, es muß eine Entwicklung geben, die selbstredend eine Verbesserung ist. Das ist das Wesen unserer Zeit.

2) Das Primat des Technischen.

Die Technik ist eine Realität, doch sie ist auch eine Ideologie. Etwas muß nur „technisch“ oder „funktionell“ sein, und schon ist es positiv. Die Technologie hat stets Gesetzeskraft. Oft werden „technische Gründe“ vorgeschoben, um von sozialen Problemen oder fragwürdigen politischen Entscheidungen abzulenken. Die „Logik“ der Systeme (zum Beispiel die des Wirtschaftssystems) verbietet es, über unerwünschte Folgen ernsthaft nachzudenken. Wenn man sich über „Funktionsstörungen“ beklagt, dann nur, um technische Innovationen zu fordern, durch die sie sich beheben lassen. Die Ideologie der Technik lenkt das Nachdenken einzig auf das Wie, um die gefürchtete Frage nach dem Warum zu verdrängen: Statt also etwa nach den Ursachen und Wirkungen der Gewalt im Fernsehen zu fragen, glaubt man das Problem zu lösen, indem man einen Chip entwickelt, der die Programmauswahl für Kinder beschränkt und sie so vor dem Schlimmsten behütet. Man vertraut auf den „Einfallsreichtum“ der Spezialisten, denn der technokratische Diskurs – ob er vom einfachsten Techniker oder vom größten Experten geführt wird – läuft immer darauf hinaus, die Nichtspezialisten, das heißt die Mehrheit der Bürger, mundtot zu machen.

Aus der Unmenge „technischer Fortschritte“, an denen nur Häretiker zweifeln können, seien zwei besonders folgenreiche herausgegriffen: die Autobahn und die Geschwindigkeit. Die Autobahn ist eine Realität, doch sie ist auch eine komplette Ideologie. Sie symbolisiert die Freiheit des Individuums, dem die Welt offensteht: Weil sie uns immer schneller durch den Raum eilen läßt und Zeit sparen hilft, ist sie der Königsweg der Moderne. Dieses positive Bild führt dazu, daß maßlose Bauvorhaben widerstandslos hingenommen werden und daß man sich am Ende sogar Slogans gefallen läßt, über die sich die Freunde der Freiheit eigentlich empören müßten: „In der Autobahn liegt die Zukunft!“ Wen wundert es da noch, daß die berühmten „Datenautobahnen“ ihre Notwendigkeit durch die bloße Magie der Metapher erweisen wollen.

Auch die Geschwindigkeit ist eine Realität, und um nichts weniger eine Ideologie, die aufs engste mit dem Fortschrittsmythos zusammenhängt. Alles in der Welt, was sich bewegt, und zwar möglichst schnell bewegt, kommt voran, macht Fortschritte. Jede Mobilität ist positiv, und das Schlimmste, was einem passieren kann, ist „überholt“ zu werden. Nicht nur der Wettbewerb beruht zum Großteil auf Geschwindigkeit, sondern auf allen Gebieten muß man schnell sein, schnell denken, schnell leben. Der Politiker, der verspricht, „schnell und umfassend“ zu handeln, wird bejubelt, ohne daß er über Ziele und Mittel noch viel reden müßte. Und selbst der, der gegen eine „Gesellschaft der zwei Geschwindigkeiten“ zu Felde zieht, hält implizit am Geschwindigkeitsbegriff als einem Wertkriterium fest. Wie von selbst führt der Geschwindigkeitsenthusiasmus dazu, alle modernen Entwicklungen en bloc gutzuheißen. Man muß rennen, einholen und auf den fahrenden Zug springen: Ohne Ende erzeugt der Kult der Geschwindigkeit nervöse Hast und Mitläufertum.

3) Das Dogma der Kommunikation.

Weil die Möglichkeiten der Kommunikation unendlich zunehmen, hat man urplötzlich ein unstillbares Bedürfnis nach ihr entdeckt, das die Völker jetzt um jeden Preis verspüren müssen. So ist ein Allerweltswort daraus geworden, ein Alltagsdogma, an das wir alle glauben sollen. Kommunikation ist sowohl die Werbelüge (die völlig unberechtigt „Werbung“ und „Kommunikation“ gleichsetzt) wie auch der Schlüssel zum beruflichen Erfolg. Allen, besonders den Studierenden, wird eingebleut, daß sie kommunizieren können müssen, um Erfolg zu haben – ob in der Liebe, im Leben, im Marketing oder im Vertrieb. Sie haben Probleme mit Ihren Angestellten? Mit Ihren Kunden? Mit Ihrem Ehepartner? Mit Ihrem Publikum? Mit Ihren Wählern? Mit Ihren internationalen Geschäftspartnern? Nun, dann können Sie eben nicht richtig kommunizieren.

Zum Mythos der Kommunikation gehören tausendundein Zauberwörter, die alle insofern ideologisch sind, als das von ihnen Bezeichnete einen Wert an sich darstellen soll. So zum Beispiel die „Vernetzung“, die technische Version des Kontaktkults: Man muß ans Netz gehen, überall angeschlossen und für jedermann erreichbar sein. Ein potentieller Kontakt (durch Multimedia), meint man, genügt, um sich in einer realen Beziehung zu befinden, in einem echten Dialog. Die Interaktivität, ein weiteres Trugbild der Medienideologie, ergibt sich von selbst aus der Vernetzung: Jeder der beiden Ausdrücke setzt als solcher die Existenz zahlreicher virtueller Gemeinschaften voraus, die bereits angeschlossen sind und nur darauf warten, daß man zu ihnen stößt, um mit ihnen „vereinte Menschheit“ zu spielen.

Festzuhalten ist allerdings, daß das Fernsehen – selbst ein selektives, partielles und dramatisiertes Sehen auf Distanz, das um so trügerischer ist, als es darin mitunter auch Momente der Wahrheit gibt – dieser allgemeinen Kommunikationsillusion den Boden bereitet hat. Seit langem stützt der Gemeinplatz vom „Fenster zur Welt“ die Vorstellung, daß einem hier die Realität so dargeboten wird, wie sie ist. Eine hartnäckige Illusion. Denn das Fernsehen zeigt weder die wirkliche Welt, noch vereint es die Völker: In Bildern schwelgen ist etwas anderes, als sich wirklich den Dingen zu widmen, und das Erschauern angesichts eines Ereignisses hält einen nur davon ab, die Probleme zu erkennen. Viele Essayisten haben es betont: Der Bürger, der in seiner Naivität glaubte, die Welt im Blick und damit unter Kontrolle zu haben, wird im Gegenteil der „Weltsicht“ des televisuellen Systems als ganzem unterworfen. Die tatsächliche Wirkung des Fernsehens ist ideologischer Natur und besteht darin, uns zur Religion der Epoche zu bekehren, deren Tempel es sein will.

4) Die Religion der Epoche.

Die Epoche, in der wir leben, ist selbstverständlich eine Realität. Doch sie ist auch ein bequemer Mythos, eine Alltagsgottheit, die man anruft, um das Individuum den Imperativen der „Moderne“ zu unterwerfen. Die Priester des Konformismus rezitieren stets dieselbe Litanei: Man muß „mit der Entwicklung Schritt halten“, „auf der Höhe der Zeit sein“. Doch wer entscheidet, was die Höhe der Zeit ist? Wer bestimmt, welche unter den Millionen von Tatsachen, die jede einzelne Sekunde erfüllen, unsere Epoche wesentlich ausmachen? Die Medien? Die Experten? Die Führungseliten? Die „Stimme des Volkes“?

In Wahrheit ist die Epoche eine Inszenierung. Was man ein „Ereignis“ nennt, ist das Ergebnis einer willkürlichen Auswahl und Dramatisierung, durchgeführt von Redakteuren und Moderatoren, die sich dabei an ihrem eigenen vorgefaßten Bild von der Epoche orientieren. Die „Akteure“ auf der Weltbühne sind zu einem nicht geringen Teil die „Erfindung“ derer, die über sie berichten: Wer entscheidet etwa, daß diese oder jene Person die „Persönlichkeit“ der Woche, des Monats, des Jahres ist? Dem Publikum, das nur in Umfragen seine Meinung sagen darf, also manipuliert wird, bleibt jedenfalls nur die Rolle eines Hintergrundchors.

Einem vorgefaßten ideologischen Muster folgend, wählen die Medien bestimmte Tatsachen aus, präsentieren sie als „unsere Epoche“ und fordern im gleichen Atemzug alle Bürger auf, sich ihr zugehörig zu fühlen, ohne daß ihnen auch nur die geringste Alternative gelassen würde. Wer auf der Höhe seiner Zeit sein will, muß folglich die „Werte“ derer übernehmen, die diese Zeit definieren.

Die Werbung zum Beispiel ist selbstverständlich eine zeitgenössische Realität. Indem sie als typisches Phänomen unserer Gesellschaft vorgestellt und zur unwiderruflichen Tatsache erklärt wird, erfährt sie aber auch eine ständige Rechtfertigung als Bestandteil unserer Kultur. „Wie kann man die Werbung kritisieren?“ ereifern sich die „Realisten“. Und die Werbeideologie kann weiterhin in Ruhe ihr Opium unters Volk bringen.3

Entsprechendes gilt für den Konsum. Natürlich handelt es sich um eine alltägliche Realität, aber wer aus ihm das wichtigste Kriterium einer gesunden Wirtschaft und die Lösung des Beschäftigungsproblems macht, ohne auch nur den Begriff „Konsumgesellschaft“ noch einmal zu überdenken, der überläßt sich voll und ganz der Ideologie, jener Ideologie des Kapitalismus, die im Namen des sakrosankten Marktes weltweit die Arbeitslosigkeit der einen und die Ausbeutung der anderen vorantreibt.

Mit einer Flut inhaltsloser Phrasen werden Tag für Tag in den Medien und anderswo soziale oder ökonomische Realitäten gerechtfertigt, die nur deshalb als unbestreitbar gelten sollen, weil sie zu „unserer Zeit“ gehören. Oft erfolgen diese Rechtfertigungen im Brustton echten Erstaunens: Wie kann man im Jahr 1996 noch die Idee des öffentlichen Sektors verteidigen? Ist es tatsächlich möglich, daß jemand das Auto kritisiert oder den Atomstrom ablehnt? Am Ende beklagen Sie sich noch, daß der Sport im Fernsehen zuviel Sendezeit bekommt!4

Um den Pseudorealismus des herrschenden Diskurses zu zerschlagen und den Blick freizumachen für die gewaltige Ideologie, die ihm zugrunde liegt, bedarf es sozialer Erschütterungen.5 Doch solche Lichtmomente sind zu kurz, sie hindern Politik und Medien nicht daran, mit ungebrochener Intensität auf das Bewußtsein der Bürger konditionierend einzuwirken. Denn die Kraft dieses Systems liegt gerade darin, daß die diversen „ideologischen Komponenten“, aus denen es sich zusammensetzt, ständig interferieren und sich gegenseitig stützen. Wenn die eine schwach wird, löst die andere sie ab: Man zweifelt an der Konsumgesellschaft, glaubt aber weiter an die Unfehlbarkeit des technischen Fortschritts; man wird mißtrauisch gegen die Medien, aber an der allgemeinen Vorstellung von „Moderne“, die sie uns vermitteln, hält man fest; man beklagt die Globalisierung, steht aber wie gebannt vor dieser grandiosen „Kommunikation“, die der Welt die Einheit bringen wird. Die Alltagsmythen, die einen objektiven Blick auf die Dinge fast unmöglich machen, weil sie sich immer wieder störend dazwischenschieben, sind so vielfältig, daß die kritische Analyse den Mut verliert. Wo ist die Wirklichkeit? Soll man etwa den schwankenden Mehrheitsmeinungen ständig neuer Umfragen vertrauen?6

Diese Störwirkung der Ideologie wird noch verstärkt durch die offenkundigen Inkohärenzen zwischen dem, was man uns erzählt, und unserer persönlichen Erfahrung. Der Glaube an das Auto, die Autobahn und die Geschwindigkeit bringt uns überfüllte Straßen und Städte. Der Mythos der Kommunikation geht mit fortschreitender Vereinsamung und Ausgrenzung einher. Die Suche nach Kontakt endet in der Angst vor Infektionen. Die dynamischen Rhythmen der Epoche lassen immer mehr Menschen außer Atem geraten. Der Kult der Wettbewerbsfähigkeit führt zur Rezession. Das Vorbild dessen, „der es geschafft hat“, verblaßt vor dem Heer der Arbeitslosen. Das Loblied auf Wachstum und Konsum endet in dem Refrain erzwungenen Verzichts und sozialer Ungerechtigkeit. Man sagt uns, daß sich der in Frankreich produzierte „Reichtum“ in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt hat, aber gleichzeitig haben sich die Arbeitslosigkeit und das Elend verfünffacht. Woran soll man glauben? Wie soll man sich noch zurechtfinden?

Man nötigt den Bürger, sich selbst zu belügen, denn er muß alles und von allem zugleich das Gegenteil glauben. Die alltägliche Erfahrung ist mit den Einflüsterungen der herrschenden Ideologie nicht mehr zu vereinbaren und führt dazu, daß ein Riß durch das Bewußtsein jedes einzelnen geht. Wenn die Bürger aber nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht, nützt dies nur denen, die an der Macht sind. Die heutige Ideologie, die sich auf die Realität beruft, um sie zu leugnen, führt so zu einer Art kollektiver Schizophrenie.

dt. Andreas Knop

1 „Von der Kanonenbootpolitik zur Diplomatie der Netze“, Le Monde diplomatique, August 1995.

2 L'Express, 2. Januar 1996.

3 Vgl. „Werbung: Etwas, woran man sich halten kann“, Le Monde diplomatique, August 1995.

4 Vgl. besonders Michel Caillat, „Sport et civilisation“, Paris (L'Harmattan) 1996.

5 Dies war in Frankreich im Dezember 1995 der Fall.

6 1995 wurden 1139 Umfragen veröffentlicht (Le Nouvel Économiste, 15. März 1996), also mehr als drei pro Tag!

* Medienwissenschaftler. Autor von „Le Bonheur conforme“, Paris (Gallimard) 1985, und von „Les Médias pensent comme moi! Fragments du discours anonyme“, Paris (L'Harmattan) 1993.

Le Monde diplomatique vom 16.08.1996, von Francois Brune