17.01.1997

Im Visier

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Im Visier

Fläche: 17818 Quadratkilometer.

Einwohner: 1,6 Millionen, davon 650000 Staatsbürger. (Angaben von 1994).

Bruttosozialprodukt je Einwohner: 19040 US-Dollar.

Erdölförderung: 1,84 Millionen Barrel pro Tag (1995).

Kindersterblichkeit: 1,4 Prozent.

Analphabeten (Erwachsene): 21 Prozent.

Geschichte: Von den Karawanenstraßen zum Kampf ums Öl

1750: Bau der Stadtmauer. Kuwait wurde durch eine Allianz von Stämmen gegründet, die unter der Führung der al-Sabah aus Zentralarabien an die Golfküste geflohen waren, um sich der Herrschaft des Osmanischen Reiches zu entziehen.

1764: Abdallah Ibn Sabah, als Herrscher abhängig vom Osmanischen Reich, gelingt es, sich unter den Schutz Großbritanniens zu stellen, weil Kuwait eine wichtige Rolle als Umschlagplatz im Handel mit Indien spielt.

1913: Durch einen Vertrag zwischen England und dem Osmanischen Reich wird Kuwait ein eigenes Territorium zuerkannt – der Vertrag verliert seine Gültigkeit durch den Ausgang des Ersten Weltkriegs. Kuwait wird britisches Protektorat.

1920: Die britische Armee schützt Kuwait vor den Eroberungsabsichten Ibn Sauds.

1961: Kuwait wird unabhängig. Der Irak, der einen Zugang zum Golf von Oman braucht, erhebt Ansprüche auf das kuwaitische Territorium. Politischer Druck aus London zwingt den Irak 1963, Kuwait anzuerkennen, wobei er die kuwaitische Souveränität über die Inseln Warba und Bubyan anficht.

1988: Ende des achtjährigen Kriegs zwischen Iran und Irak. Saddam Hussein wendet sich gegen seinen langjährigen Verbündeten Kuwait: Er fordert Beteiligung an den Wiederaufbaukosten und erneuert den Anspruch auf die umstrittenen Inseln.

1990: Am 2. August dringen irakische Truppen in Kuwait ein; am 16. Januar 1991 greift eine multinationale Streitmacht unter der Führung der USA und unter Berufung auf ein UNO-Mandat den Irak an.

1991: Am 27. Februar wird Kuwait befreit. 730 brennende Ölquellen werden gelöscht und wieder in Betrieb genommen.

Le Monde diplomatique vom 17.01.1997