11.04.1997

Joseph Beuys

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Joseph Beuys

„Vielleicht bin ich ein wiedergeborener Höhlenzeichner und bin in eine Kultur hineinversetzt – nämlich in die Gegenwart –, die ihn mit solchen Fragen bombardiert, Fragen, die die Würde des Menschen, die Würde der Natur und die der Tiere in den Mittelpunkt des gefühlsmäßigen Erlebens stellen. Dieses erste gefühlsmäßige Einstellen auf das, was da abgetötet und zerstört wird in unserer Welt, ist der Anfang einer plastischen Theorie.“ So Joseph Beuys (1921-86).

Seine Suche danach, „im Bilde einer älteren Kultur das Zukünftige auszudrücken“, kennzeichnet auch die Ausstellung „Eine innere Mongolei. Dschingis Khan. Schamanen. Actricen“ (1990) der Hannoveraner Kestner-Gesellschaft mit Werken aus der Sammlung van der Grinten. Joseph Beuys war im Zweiten Weltkrieg als Sturzkampfflieger über der Krim bei einem Schneesturm abgestürzt. Tataren retteten ihn aus dem Schnee und pflegten den Bewußtlosen acht Tage lang.

Foto: Ulrich Baatz

Le Monde diplomatique vom 11.04.1997