Haitis turbulentes Jahrzehnt
Februar 1986: Sturz des „Präsidenten auf Lebenszeit“ Jean-Claude Duvalier, genannt „Baby Doc“, Sohn des 1971 verstorbenen Diktators François Duvalier („Papa Doc“).
1986–1990: Die Macht wird direkt oder mittels vorgeschobener Zivilpersonen durch die Armee ausgeübt, die sich ihre Pfründen sichert.
16. Dezember 1990: Triumphaler Wahlsieg des Priesters Jean-Bertrand Aristide zum Präsidenten der Republik Haiti (mit 68 Prozent der abgegebenen Stimmen, bei nur 20 Prozent Wahlenthaltung)
30. September 1991: Militärputsch unter der Führung von General Raoul Cédras. Damit setzt eine Phase der Repression ein, die zu den brutalsten in der Geschichte des Landes zählt und in deren Verlauf 4000 Menschen ermordet und 350000 zu Binnenflüchtlingen werden.
Oktober 1991: Beginn eines internationalen Embargos gegen Haiti.
3. Juli 1993: Unter Aufsicht der Regierung Clinton wird zwischen Präsident Aristide und General Cédras das Abkommen von Governors Island unterzeichnet, das eine friedliche Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung vorsieht. Die Armeeführung weigert sich kurz darauf wieder, die eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen.
19. September 1994: Rund 20000 US-amerikanische Soldaten landen in Port-au- Prince, um Präsident Aristide wieder in sein Amt einzusetzen.
April 1995: Endgültige Auflösung der haitianischen Armee und Bildung einer Nationalen Polizei.
25. Juni und 15. Juli 1995: Regional- und Parlamentswahlen bei massiver Wahlenthaltung.
17. Dezember 1995: Wahl von René Préval zum Präsidenten der Republik, mit 88 Prozent der abgegebenen Stimmen (bei einer Stimmenthaltung von 72 Prozent).