13.02.1998

Sean Scully

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Sean Scully

„Wenn ich arbeite, lege ich eine Schicht über die andere; ich male vielleicht am Anfang ein Grün, und am Schluß bin ich bei Schwarzweiß angekommen, wobei das Grün einen gewissen Einfluß auf das Resultat hat. Es wird an den unregelmäßigen Rändern zwischen den Farben sichtbar. Man sieht also vielleicht ein Schwarz-Weiß- Bild und spürt ein grünes Bild. (...) Die Ränder erzählen dann die Geschichte, die die Bilder durchlaufen haben.“

Sean Scully, 1945 in Irland geboren, in London aufgewachsen, lebt heute in den USA. Sein Werk zeichnet sich aus durch eine außerordentliche Begrenztheit der Motive: Es gibt im wesentlichen nur horizontale und vertikale Streifen, die nach Länge und Breite differieren und eine Art Begegnung, d.h. Berührung und Abgrenzung kreieren. So entsteht eine sinnliche, erfahrbare Welt des Miteinanders – eines gespannten Miteinanders von Farbflächen und Paneelen. „In seinem Werk findet so etwas wie die Besinnung der Moderne auf sich selbst statt. Es ist, als würden die Voraussetzungen der Abstraktion noch einmal hinterfragt.“ (Armin Zweite)

Le Monde diplomatique vom 13.02.1998