11.09.1998

Vierzig Jahre Konfrontation

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Vierzig Jahre Konfrontation

16. August 1960: Zypern wird unabhängige Republik.

4. März 1964: Nach dem Ausbruch bewaffneter Kämpfe zwischen irregulären Milizen beider Volksgruppen (Ende 1963) wird eine UN-Friedenstruppe (UNFCYP) gebildet. Der Versuch der griechischen Zyprioten, schrittweise den Anschluß der Insel an Griechenland durchzusetzen, gibt der separatistischen Führung der türkischen Zyprioten die Chance, den Großteil ihrer Volksgruppe in befestigte Enklaven umzusiedeln.

Oktober 1968: Die Blockade der türkischen Enklaven durch die griechischen Zyprioten wird aufgehoben; Beginn interkommunaler Verhandlungen zwischen Glafkos Klerides und Rauf Denktaș mit dem Ziel lokaler Autonomie für die türkische Volksgruppe.

15. Juli 1974: Ein von der Athener Junta inszenierter Putsch stürzt die Regierung Makarios und führt am 20. Juli zur Invasion türkischer Truppen, die bis zum 15. August 38 Prozent des Inselterritoriums erobern.

15. November 1983: Denktaș proklamiert die „Türkische Republik Nord-Zypern“, die bis heute nur von Ankara anerkannt wird.

4. Juli 1990: Die zypriotische Regierung unter Präsident Vassiliou beantragt die Aufnahme in die EG.

25. November 1992: UN-Resolution 789 macht die türkische Seite für mangelnde Fortschritte bei der Lösung der Zypernfrage verantwortlich und fordert eine „merkliche Reduzierung“ des im Norden stationierten türkischen Militärs.

14. Februar 1992: Glafkos Klerides wird zum Präsidenten der Republik Zypern gewählt.

März 1995: Die Europäische Union beschließt die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen mit Zypern.

Januar 1997: Präsident Klerides kündigt die Anschaffung russischer Luftabwehrraketen vom Typ S-300 an; die türkische Ministerpräsidentin Çiller droht erstmals, die Stationierung mit militärischen Mitteln zu verhindern.

15. August 1997: Abbruch der letzten interkommunalen Verhandlungsrunde in der Schweiz, für den UN-Generalsekretär Annan die türkischen Zyprioten verantwortlich macht.

November 1997: Nach der Beteiligung griechischer Truppen an Manövern im Süden Zyperns organisiert Ankara im Norden die größten militärischen Übungen seit 1974.

15. Februar 1998: Präsident Klerides wird mit knappem Vorsprung (50,8 Prozent) wiedergewählt.

31. März 1998: Die EU-Beitrittsverhandlungen der Republik Zypern beginnen ohne die türkischen Zyprioten.

Le Monde diplomatique vom 11.09.1998