Attac gegen Davos
DIE „Aktion für eine Tobin-Steuer als Bürgerhilfe“ (Attac) hat breiten Anklang gefunden. Die durch die Diktatur der „Märkte“ verursachten sozialen Katastrophen in Asien, Rußland und Lateinamerika und ihre vorhersehbaren Auswirkungen auf die USA und Europa erfordern Antworten, die klar machen, daß die Interessen der Bürger Vorrang haben vor denen des Finanzkapitals. Dies ist das Ziel von Attac mit ihren vielen Mitstreitern in Frankreich, Europa und der übrigen Welt.
Für Anfang 1999 hat Attac zwei Aktionen geplant. Die erste ist die Lancierung einer „Nationalen Petition“ in Frankreich, mit der neben der Besteuerung von internationalen Finanztransaktionen auch eine Untersuchung auf EU-Ebene über Finanzkriminalität und Finanzparadiese gefordert wird.
Die zweite Aktion heißt: „Für ein anderes Davos“. Auch dieses Jahr treffen sich Ende Januar in Davos die Eliten der Globalisierung – Bankiers, Führungskräfte multinationaler Unternehmen und Vertreter der Politik –, um einmal mehr gemeinsam das Hohelied des Marktes zu singen. Attac hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Begleitmusik anzustimmen. Am 27. Januar findet in Brüssel gemeinsam mit Gewerkschaftern aus europäischen Unternehmensgruppen eine Pressekonferenz statt. Die Pressekonferenz in Mailand am 28. Januar anläßlich der Gründung von Attac Italien wird begleitet von einem Seminar über die Finanzkriminalität. Und am 29. Januar findet auf Initiative der Gesamtgewerkschaft der Banque de France in den Räumen der Bank eine Debatte über die Rolle der Zentralbanken statt. Attac selber führt am 25. Januar ein internationales Treffen von Wirtschaftswissenschaftlern aus aller Welt über die Möglichkeiten der Kapitalbesteuerung durch, zu der es auch eine öffentliche Versammlung geben wird. Und gemeinsam mit anderen Organisationen wird Attac am 30. Januar auch in Davos präsent sein.
Attac-Adressen: Attac, 9 bis, rue de Valence, 75005 Paris, Tel.: (00331) 43363054; Fax: (00331) 43362626; E-Mail: attac6attac.org; Internetsite: http://attac.org.
