Bert de Beul
ICH sehne mich danach, die Zeit zum Verschwinden zu bringen“, sagt der belgische Maler Bert de Beul (geboren 1961 in Gent).
Seine Bilder zeigen Landschaften, Stillleben, Räume und Menschen, doch geht es ihm nicht um die Darstellung einer konkreten Situation. Die Szenen wirken vielmehr wie eingefroren, nur mittelbar präsent. In einer Zeit, da der alte Glaube an die Bilder an ein Ende gekommen ist, experimentiert de Beul mit der Wahrnehmung. Mit der Wahl der Ausschnitte schärft er das Bewusstsein über die Perspektive, sein Farbauftrag verweigert sich der unmittelbaren Expression. Die Formate variieren kaum. Die Menschen sind weltentrückt, die Landschaftsbilder menschenleer. Alle charakteristischen Details, die dem Betrachter das Dargestellte situieren könnten, sind ausgeschlossen. Die Wirklichkeit Bert de Beuls ist un-heimlich, gegenwartsentrückt, die Farblasur verwässert und ausgebleicht. Das Licht, so möchte man meinen, scheint, ohne eine Leuchtkraft zu haben. Jede Verfeinerung äußert sich in zunehmender Unschärfe.
Bei Morandi, Corot, Richter und Hopper, sagt Bert de Beul, entdecke er einen Wirklichkeitsbegriff wieder, dem er sich verwandt fühle. De Beul ist ein Nachfahre – einer, der fortsetzt, ohne revoltieren zu müssen. M. L. K.