12.08.2011

Cornelia Hesse-Honegger

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Cornelia Hesse-Honegger

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Sie bezeichnet sich selbst als wissenschaftliche Zeichnerin und Wissenskünstlerin. Seit dem Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl 1986 untersucht und malt Cornelia Hesse-Honegger, geboren 1944 in Zürich, hauptsächlich morphologisch geschädigte Insekten, die sie in den Umgebungen von Atomkraftwerken sammelt. (Nur auf dem Bild auf unserer Titelseite sind gesunde Schweizer Marienkäfer zu sehen.) Beim genauen Betrachten ihrer Wanzenbilder sieht man überall Schädigungen: Mal ist ein Flügel kürzer als der andere, mal ist ein Bein verkrüppelt, mal fehlen den Fühlern Glieder. Bei den Sichelwanzen auf dieser Seite ist der rechte Flügel der linken Wanze kürzer, und die rechte Wanze hat einen deformierten Thorax. Man staunt über die große Schönheit der dargestellten Insekten. Diese Kunst ist im allerbesten Sinne engagiert und hochaktuell. Arbeiten von Cornelia Hesse-Honegger sind noch bis zum 28. August in Bremen im Wasserturm in der Ausstellung „Zur Nachahmung empfohlen“ zu sehen. Für die Abbildungen danken wir der Künstlerin. Das Copyright für alle Arbeiten liegt bei der VG Bild-Kunst-beziehungsweise in der Schweiz bei ProLitteris (www.z-n-e.info, www.wissenskunst.ch). Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 12.08.2011, von Wilhelm Werthern