09.09.2011

Gabriel Vormstein

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Gabriel Vormstein

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Der 1974 in Konstanz geborene Künstler arbeitet mit ungewöhnlichen Materialien: Als Bildträger verwendet er oft Zeitungspapier; vier Doppelseiten werden zusammengeklebt und ergeben ein einheitliches und schon von den Maßen her eindrucksvolles Format. Der Zeitungsdruck bleibt als grafisches Element deutlich sichtbar, und so wird die externe Welt in die Arbeit integriert. Zeitungspapier altert und verfärbt sich schnell, und so sind die Themen von Vergänglichkeit und Zeit schon dem Material eingeschrieben.

In seinen Werken gibt es eine Vielzahl kunsthistorischer Referenzen, besonders auf die Wiener Moderne und Egon Schiele, die das eher trashige Material ästhetisch aufladen. Vormstein zeichnet allerdings nicht nur auf Zeitung, sondern arbeitet auch installativ und schafft abstrakte wie figürliche dreidimensionale Zeichnungen oder Wandskulpturen aus Zweigen, Klebeband und anderen Materialien (siehe Abbildung auf Seite 1), die sehr lakonisch und durchaus witzig sein können. Mit den Zeichnungen und Malereien auf Zeitungspapier teilen sie die Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit organischer Materialien.

Für die Abbildungen danken wir dem Künstler, der von der Galerie Meyer Riegger vertreten wird (www.meyer-riegger.de). Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 09.09.2011, von Wilhelm Werthern