08.01.2015

Martin Wöhrl

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Martin Wöhrl

Martin Wöhrl hat an der Akademie der Bildenden Künste in München sowie in Edinburgh und Glasgow studiert. Er lebt und arbeitet in München. Sein Werk zeichnet sich durch einen liebevoll-respektlosen Umgang mit dem Skulpturbegriff der Moderne aus. Wöhrl arbeitet vor allem mit Fundstücken, ist ein häufiger Besucher von Flohmärkten und sucht sein Material beim Trödler und im Sperrmüll.

Wöhrl eignet sich die Dinge an und formt sie um, lässt aber ihren ursprünglichen Zustand, ob Türen oder Plattencover, sichtbar. Bei den raumgreifenden Werken wie auch den Wandarbeiten geht es um den Prozess des Findens und Umwandelns. Bei den Plattencovern lässt er beispielsweise durch minimale Eingriffe und Übermalungen grafische Muster hervortreten, die an Farbfeldmalerei und Op-Art erinnern. Seine lapidare Aneignung von Vorgefundenem wurde einmal treffenderweise als „manirierter Minimalismus“ beschrieben.

Für das Bildmaterial danken wir der Tanja Pol Galerie, die den Künstler in München vertritt: www.tanjapol.com.

Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 08.01.2015, von Wilhelm Werthern