Chronologie
260 v. Chr.: Beginn der römischen Eroberung.
745: Pipin der Kurze schenkt Korsika dem Papst.
8. bis 10. Jahrhundert: Einmärsche der Sarazenen.
1077: Besetzung durch Pisa.
1358: Aufstand im Norden der Insel unter der Leitung von Sambucucciu d'Alandu und Schaffung einer Gemeindelandordnung. Die Aufständischen appellieren an die Genuesen.
1365: Abfall der Giovannalis im Süden, die durch ein Bündnis aus Kirchen- und Feudalherren bezwungen werden.
1553-1559: Die Franzosen besetzen die Insel.
1559: Der Vertrag von Cateau-Cambrésis spricht Korsika wieder den Genuesen zu.
1729: Beginn des großen Aufstands gegen Genua, genannt die „Vierzigjährige Revolution“.
1736: Theodor von Neuhoff, ein Abenteurer westfälischer Abstammung, wird zum König der Korsen gewählt. Er regiert nur sechs Monate, läßt jedoch eine Münze prägen und wählt den Maurenkopf als Wappen der Insel.
1738-1741: Erster französischer Einmarsch.
1745: Englisch-sardischer Einmarsch.
1747-1753: Zweiter französischer Einmarsch.
1755: Pasquale Paoli, Anhänger eines von Genua unabhängigen Korsika, wird zum „General der Nation“ gewählt. Die Insel gibt sich eine Verfassung.
1768: Vertrag von Versailles, durch welchen Genua seine Rechte auf Korsika an Frankreich abtritt.
1769: Die nationalistischen Truppen Paolis werden von den Franzosen in Ponte Novu besiegt. Paoli geht ins britische Exil.
1790: Rückkehr Pasquale Paolis, der von der französischen Revolution als Held gefeiert wird. Korsika wird zum französischen Département.
1794-1796: Pasquale Paoli, nun zum Staatsfeind erklärt, verbündet sich mit den Engländern. Bildung eines anglo-korsischen Königreiches.
1795: Pasquale Paoli geht endgültig ins Exil.
1796: Frankreich erobert Korsika und teilt es in zwei Départements.
1830: Erste Dampfschiffverbindung mit dem Festland.
1905: Georges Clemenceau betont in einem Bericht die extreme Armut der Insel.
1942: Besetzung durch Italien in Absprache mit der Vichy-Regierung.
1943: Korsika revoltiert im September und befreit sich selbst.
1962: Gründung der Union Corse, der Vorläuferorganisation der Autonomiebewegung.
1974: Heftige Kämpfe gegen die Verklappung toxischen Schlamms vor den korsischen Küsten durch die italienische Firma Montedison.
1975: Aktivisten der autonomistischen Bewegung ARC (Action pour la renaissance de la Corse) besetzen den Keller eines Weinbauern, der nach Aleria heimgekehrt war. Zwei Polizisten werden beim Sturm auf den Keller getötet.
1976: Gründung der Nationalen Korsischen Befreiungsfront (FLNC).
26. Oktober 1981: Die korsische Universität wird eröffnet.
1982: Annahme eines Spezialstatuts für Korsika (21. Juli). Die FLNC nimmt ihre militärischen Aktionen nach zehnmonatigem Waffenstillstand wieder auf.
1988: Das korsische Parlament stimmt für einen Antrag der Nationalisten, der „die Existenz einer lebendigen historischen und kulturellen Gemeinschaft“ feststellt, „die Korsischstämmige und Wahlkorsen vereint: das korsische Volk“.
Frühjahr 1989: Längster Streik in der Geschichte der Insel. Durch die Spaltung der nationalistischen Bewegung entsteht die Accolta naziunale Corsa (ANC).
1991: Neues Statut, das die Kompetenzen des Regionalparlaments erweitert. Der Verfassungsrat lehnt den Begriff des korsischen Volkes ab. Erneute Spaltung: Gründung des MPA und des FLNC-Canal habituel auf der einen, der Cuncolta und des FLNC-Canal historique auf der anderen Seite. Die Regionalwahlen ergeben knapp 25 Prozent der Stimmen für die verfeindeten nationalistischen Listen.
Über vierzig Personen werden ermordet.
1992: Eine der Tribünen des Furiani-Stadions in Bastia stürzt während eines Spiels ein, fünfzehn Menschen kommen dabei ums Leben.