Partizipation ist nötig
DIE Gemeinschaft der französischsprachigen öffentlichen Radiosender – Radio France, Radio Canada, Radio suisse romande, Radio-télévision belge francophone (RTBF) – strahlt ab Juli eine Folge von zwölf Sendungen aus, unter dem Rahmentitel „Demokratie, Umwelt und Entwicklung“.
Diese Berichte, die von François Milis, einem Landwirtschaftsingenieur, und Jean-Pol Heck, Journalist bei RTBF, koordiniert wurden, behandeln das Thema der Partizipation. Sie suchen – in Form von Reportagen und Interviews aus allen fünf Erdteilen – ein Bewußtsein zu schaffen für die Interdependenz zwischen den Nord-Süd-Problematiken und der Originalität einiger örtlicher Initiativen, vor allem in Entwicklungsländern.
Der erste Teil der Serie beschäftigt sich mit den Ersparnissen und dem Kredit – „Du bon usage de l'argent“ –, mit den Erfahrungen der Grameen Bank in Bangladesch, der Volksbanken in Burkina Faso und der Bank Credal in Belgien.
Die Sendung über die Frauen – „La Part manquante“ – wurde in Indien, Burkina Faso, Mexiko, Bolivien und Algerien hergestellt. Sie zeigt, daß Demokratie und Entwicklung illusorisch sind, wenn die Macht und die Verantwortung den Frauen, die den Großteil der Bürde in ihren Gemeinschaften tragen, weiter vorenthalten werden.
Die Serie behandelt ferner die Frage teurer und spektakulärer Großprojekte – „Le Syndrome de Prométhée“ –, die die Verbindung zwischen Menschen und Ökologie oft nur schlecht gelöst haben. Sie untersucht unter diesem Aspekt den Staudamm von Narmada in Indien, den Flood Action Plan in Bangladesch und die großen Staudämme in Quebec.
Sie spricht auch das Schicksal von Minderheiten an, die Dauerfrage der Artenvielfalt, den Zugang zu Gesundheitsfürsorge, Transportmitteln und Mobilität, die industrielle Umweltverschmutzung, die Schaffung einer unabhängigen Presse und anderer Gegengewichte. Dafür werden jeweils Erfahrungen aus aller Welt zusammengetragen.
PHILIPPE LEYMARIE