16.06.1995

Cyberart

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Cyberart

FRED FOREST ist ein Pionier in der Welt der Kunst, er erschließt und vermißt uns jene Landstriche, die sich der Welt der Kreation in den letzten Jahren mit der technologischen Entwicklung neu eröffnet haben. Er erforscht Neuland im Bereich der Plastik und ist auf der Suche nach einer Sozio-Kunst, die auf einer Ästhetik der Kommunikation basiert. So gesehen gehört er zu jener neuen Künstlergeneration, die sich mittels elektronischer Installationen, mittels Interventionen im Bereich der Informatik sowie anderer cybernetischer Möglichkeiten die Welt der Multimedia für ihr schöpferisches Werk zunutze macht.

In seinem Buch „100 actions“1 ruft uns Fred Forest noch einmal einige seiner berühmtesten und spektakulärsten Aktions-Plastiken ins Gedächtnis und referiert in diesem Zusammenhang Texte, die Autoren wie McLuhan, Edgar Morin, Pierre Restany, Pierre Lévy, Jean Devèze usw. speziell für seine Ausstellungen verfaßt haben. Forest vermengt in seinen Werken systematisch Medien-Elemente – Video, Bildschirm, Zeitungsseiten, Computer – mit der Absicht, „Sozio- Effekte“ zu provozieren, wie er das nennt.

Fred Forest hat mittlerweile an der Universität in Nice einen Lehrstuhl für Ästhetik der Kommunikation inne und verfolgt dort mit einzigartigem Talent die künstlerische Erschließung von Internet sowie der neuen Datenautobahnen.

LAURENCE VILLAUME

1 Fred Forest, „Art sociologique, esthétique de la communication. 100 actions“, Nice 1995.

Le Monde diplomatique vom 16.06.1995, von Laurence Villaume