In jeder Ausgabe präsentiert die deutschsprachige LE MONDE diplomatique eine/n (zumeist zeitgenössische/n) KünstlerIn mit ausgewählten Werken. So erhalten unsere LeserInnen kleine Einblicke in außersprachliche Darstellungen und Verarbeitungen individueller wie gesellschaftlicher Prozesse. Neben einem kurzen einführenden Text gibt es Hinweise auf aktuelle Ausstellungen und Kataloge zum Weitersehen.
Der Norweger Audun Alvestad, 1980 in Ålesund geboren, hat von 2009 bis 2016 an der Kunsthochschule in Bergen und an der Königlichen Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen studiert. Er ist bekannt als Maler zarter, tragikomischer Szenen männlicher Verwirrung. In seiner Kunst geht es meist um die Banalitäten und Absurditäten des Alltags. Man betrachtet die Bilder mit einer Mischung aus Mitleid und Vergnügen. Häufig wirken die Figuren unsicher und, auch wenn sie in Gruppen zusammen sind, einsam. Unbedingt beachten sollte man die Titel der Bilder, denn sie konterkarieren oft das, was dargestellt ist, und führen eine weitere Ebene ein. So heißt beispielsweise das scheinbar vertraute Paar auf der Sommerwiese auf Seite eins „Strangers in the Park“. Vom 18. Juni bis 20. Juli zeigt die Galerie Kristin Hjellegjerde in Berlin neue Werke des Künstlers in einer Einzelausstellung. Für das Bildmaterial danken wir den Galerien QB in Oslo und Kristin Hjellegjerde in Berlin. www.kristinhjellegjerde.com
Wilhelm Werthern