Die letzte Seite gehört dem avantgardistischen, kritischen Comic. Eigens für die Zeitung gezeichnet, werden hier Bildergeschichtenerzählt, die Themen aus Politik und Alltag aufgreifen: meist frech, oft absurd, manchmal melancholisch.Unter anderen waren bisher vertreten: Elvis Studio, Anke Feuchtenberger, Holger Fickelscherer und ATAK.
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Wie oft passieren einem im Leben Ungerechtigkeiten, gegen die man sich nicht wehrt, weil man sich nicht traut oder weil es vergeblich scheint. Aber irgendwann hat man einfach keinen Bock mehr. Das Gefühl der Ohnmacht schlägt in das Bedürfnis nach einer Art „Urschrei“ um. In Mia Oberländers Comicdebüt „Anna“ klettert die Protagonistin auf einen Berg und schreit 20 Seiten lang ihre geballte Wut heraus. In LMd hat sie zwar nur eine Seite Platz dafür, aber die hat es trotzdem in sich – vor allem farblich. Mia Oberländer arbeitet mit einer Mischung aus Aquarellfarbe und Acryl-Tinte. Nur die rote Acryl-Tinte hat sie pur verwendet, damit sie richtig ins Auge springt.
Mia Oberländer, 1995 in Ulm, lebt seit 2015 in Hamburg. Derzeit studiert sie in der Masterklasse von Anke Feuchtenberger an der HAW, arbeitet für den Norddeutschen Rundfunk als Multimedia-Assistentin und ist an der Organisation des Hamburger Comicfestivals beteiligt. Mit ihrer Bachelorarbeit „Anna“ gewann sie 2021 den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung. Im September diesen Jahres ist ihr Graphic-Novel-Debüt „Anna“ bei der Edition Moderne erschienen.