Comics

Die letzte Seite gehört dem avantgardistischen, kritischen Comic. Eigens für die Zeitung gezeichnet, werden hier Bildergeschichtenerzählt, die Themen aus Politik und Alltag aufgreifen: meist frech, oft absurd, manchmal melancholisch.Unter anderen waren bisher vertreten: Elvis Studio, Anke Feuchtenberger, Holger Fickelscherer und ATAK.

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Die Geschichte, die der italienische Zeichner Setola erzählt, ist so schwarz wie die zähe Flüssigkeit, die aus den Wolken über der Seelandschaft mit Pfahlrohr tropft. Tatsächlich handelt es sich dabei um Koksteer. Doch das scheinen die drei seltsamen Gestalten auf der Suche nach dem „Balsam, der Licht in unsere Zukunft bringt“ nicht zu wissen, als sie im Riesenschilf auf eine verlassene Industrieanlage stoßen. Sie muss schon vor langer Zeit stillgelegt worden sein. Weil sie Hannibal heißt, wissen wir, dass die Zeche in Bochum lag und 1973 geschlossen wurde. Die Fotokünstler Hilla und Bernd Becher haben sie damals fotografiert. Die Bechers sind wie die Bildenden Künstler Kiki Smith und Helge Reumann oder der Filmregisseur Aki Kaurismäki eine von vielen Inspirationsquellen, die Setola in seinen fein gezeichneten Comics über Mensch, Natur und Tiere zitiert. Michelangelo Setola wurde 1980 in Bologna geboren, wo er heute noch lebt. Seit 2004 ist er Gründungsmitglied des Comicverlags Canicola; er publiziert in verschiedenen Magazinen (Canicola, Internazionale, Lo straniero, Hamelin, Black, Sugo, Marie Claire, Frame, Glömp (Finnland), Orang (Deutschland), De Brakke Hond (Belgien), Bile Noir (Schweiz), Strapazin (Schweiz), entwirft Cover für Musikbands (You should play in a band, Gli anni Luce) und hat mit Amanda Vähämäki (siehe LMd, November 2006) ein Buch gezeichnet: „Souvlaki Circus“ (Oakland, Buenaventura Press, 2008).
Mehr Bilder und Infos unter: michelangelosetola.tumblr.com