07.08.2009

Von Plutarch bis Spielberg

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Von Plutarch bis Spielberg

Um 95 Plutarch schreibt „De facie in orbe lunae“ („Über das Gesicht des Mondes“). Erstmals Erörterungen über möglicherweise existierende Mondbewohner.

1277 Der Bischof von Paris untersagt die Lehre von 219 Glaubenssätzen. Eine davon besagt, dass Gott als prima causa nicht mehrere Welten schaffen könne.

1443 „De Revolutionibus“ von Nikolaus Kopernikus eröffnet die Möglichkeit einer Pluralität der Welten.

1585–90 Galileo Galilei verkündet, dass Gott so viele Welten erschaffen könne, wie er wolle.

1600 Giordano Bruno stirbt auf dem Scheiterhaufen, weil er unter anderem die These von der Pluralität der bewohnten Welten vertreten hat.

1610 Der Philosoph Johannes Kepler fragt sich, ob die Hohlräume auf dem Mond das Werk von Mondbewohnern sein könnten.

1686 Bernard le Bovier de Fontenelle, „Gespräche von mehr als einer Welt“.

1698 Christiaan Huygens, „Cosmotheoros“.

1755 Immanuel Kant, „Theorie des Himmels“.

1758 Emanuel Swedenborg, „Von den Erdbällen in unserer Sonnenwelt“.

1835 „Moon Hoax“: Ein Journalist der New York Sun gibt sich als Astronom Herschell aus und verkündet die Entdeckung von Seleniten.

1865 Der Schriftsteller Henri de Parville beschreibt die Landung eines Meteoriten, in dem sich der Körper eines Marsbewohners befindet, auf der Erde.

1872 Louis-Auguste Blanqui, „Die Ewigkeit durch die Sterne“.

1877 Der italienische Astronom Schiaparelli entdeckt canali (Kanäle) auf der Oberfläche des Mars.

1886 Guy de Maupassant, „Der Mann vom Mars“.

1891 Die vermögende Madame Guzman setzt einen Preis von 100 000 Francs für einen Kontakt mit einem fremden Gestirn aus. Der Mars ist ausgeschlossen, da die Herausforderung zu gering sei.

1898 Herbert George Wells, „Der Krieg der Welten“; Kurt Laßwitz schreibt in „Auf zwei Planeten“ über Marsmenschen, die sich am Nordpol niedergelassen haben.

1899 Der Ingenieur Nikola Tesla empfängt Funkbotschaften vom Mars.

1919 Charles Fort veröffentlicht „Das Buch der Verdammten“, in dem er seltsame von der Wissenschaft „verdammte“ Phänomenen behandelt.

1920 Die New York Times berichtet, der italienische Physiker Marconi habe Signale aus dem All empfangen.

1926 Erste Ausgabe des Science-Fiction-Magazins Amazing Stories.

1927 In Deutschland wird der Verein für Raumschifffahrt gegründet.

30. Oktober 1938 Orson Welles Hörspiel „Krieg der Welten“ gesendet.

1947 Erstmalige Sichtung „fliegender Untertassen“. Ein von dem Astrophysiker Gerard Kuiper organisiertes Kolloquium will herausfinden, ob es Leben auf den Planeten gibt.

1948 Die Forschungsgruppe „Project Sign“ stellt die extraterrestrische Herkunft der Untertassen fest.

1950 Ray Bradbury, „Mars-Chroniken“.

1952 Eine Reihe von Ufo-Sichtungen in den USA. Pressekonferenz der U.S. Air Force, um die Bevölkerung zu beruhigen.

1953 Die CIA organisiert eine geheime Konferenz mit Militärs und Wissenschaftlern, die eine debunking (Demystifizierungs)-Politik ausarbeiten soll. „Der Krieg der Welten“ kommt als Film heraus.

1955 Popularisierung des Ausdrucks little green man (kleines grünes Männchen) nach der angeblichen Sichtung von Ufo-Piloten in Kelly-Hopkinsville.

1956 Gründung der DUIST (Deutsche UFO/IFO Studiengesellschaft.

1958 C. G. Jung, „Mythos in unserer Zeit“.

1960 Ozma-Projekt zum Aufspüren extraterrestrischer Funksignale.

1961 Robert Heinlein, „Fremder in einer fremden Welt“.

1965 Die Nachrichtenagentur Tass meldet extraterrestrische Signale.

1965 Die Raumsonde Mariner 4 macht erstmals Bilder vom Mars.

1967 Die amerikanische TV-Serie „Invasion von der Wega“ läuft an.

1968 Erich von Däniken, „Erinnerungen an die Zukunft“.

1972 Start der Raumsonde Pioneer 10 mit einer Nachricht für Außerirdischen.

16. November 1974 Mit dem Radioteleskop in Arecibo wird in Richtung des Kugelsternhaufens M 13 ein Signal an mögliche Zivilisationen gesendet.

1977 Das Radioteleskop der Universität Ohio empfängt ein nicht identifizierbares Funksignal. Start von Voyager 1 und 2 mit Daten für Außerirdische an Bord.

1978 „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ von Steven Spielberg kommt ins Kino.

1980 Erstes Buch über die Roswell-Affäre, den angeblichen Ufo-Absturz 1947 in New Mexico.

1982 Die Internationale Astronomische Union gründet die Kommission 51 zur Suche nach außerirdischer Intelligenz (Seti).

1993 TV-Serie „Akte X“.

1995 Der Film von der angeblichen Obduktion des beim Roswell-Absturz umgekommenen Außerirdischen ist eine Fälschung. Entdeckung des ersten extrasolaren Planeten.

1996 Im Marsmeteoriten ALH 84001 werden Spuren möglichen Lebens entdeckt.

1999 Projekt SETI@home. Per Internet kann man sich an der Analyse der Funksignale von Arecibo beteiligen.

2004 Voyager 1 verlässt das Sonnensystem.

2007 Mehrfache Sichtung schwebender Lichtobjekte über Deutschland.

Quelle: www.ufo-datenbank.de/cenap/index.htm

Le Monde diplomatique vom 07.08.2009