Menschen warten am Straßenrand hinter einer Tafel mit dem Kursverlauf des japanischen Nikkei 225-Index.© AP/Shizuo Kambayashi |
von Niko Paech | September 2010
Würden wir eine Welt vermissen, in der man sich zwischen drei Dutzend Fernsehprogrammen, Internet, DVD, Kino und anderen Zerstreuungen glaubt entscheiden zu müssen und in der Spaß zum Freizeitstress wird? Wäre es nicht schöner, wieder mehr selbst zu gestalten? weiter »
von Ulrike Herrmann | April 2015
Der Kapitalismus ist zum Untergang verdammt. Er benötigt Wachstum, aber in einer endlichen Welt kann es unendliches Wachstum nicht geben. Viele Kapitalismuskritiker frohlocken, sobald sie diese Prognose hören, doch darf man sich das Ende nicht friedlich vorstellen. Der Kapitalismus wird chaotisch und brutal zusammenbrechen – nach allem, was man bisher weiß. weiter »
von Stephan Lessenich | Juni 2015
Gleichheit ist Glück“ heißt eine Studie der britischen Epidemiologen Kate Pickett und Richard Wilkinson. Die beiden konnten auf breiter statistischer Grundlage einen eindeutigen Zusammenhang nachweisen: In relativ egalitären Gesellschaften lebt es sich besser als in solchen mit großen Einkommensunterschieden. Ganz gleich, ob es um Gesundheit oder um Kriminalität geht, um Aufstiegschancen oder um Selbstmordraten: Stets bestimmt das Ausmaß an ökonomischer Ungleichheit darüber, wie es um die Qualität des gesellschaftlichen Zusammenlebens bestellt ist. weiter »
von Mathias Greffrath | Februar 2015
Ölschock, Waldsterben, Energiekrise, Klimawandel, Währungs-, Finanz- und Schuldenkrisen – keiner dieser Warnschüsse der letzten Jahrzehnte hat den Glauben der Eliten wie der Massen an immerwährendes Wachstums wirksam erschüttert. Eher trifft das Gegenteil zu: Trotz der nicht mehr zu leugnenden Klimagefahren, trotz der alarmierenden Erkenntnisse über die Degradation von Boden, Wasser und Luft führte die Krise von 2008 ff. bei den demokratisch gewählten Entscheidern zu einer Renaissance des Glaubens an bedingungsloses Wachstum. weiter »
von Jean Gadrey | November 2015
Seit einigen Jahrzehnten lässt sich in den reichen Ländern und neuerdings auch in den Schwellenländern ein tendenzieller Rückgang des Wirtschaftswachstums beobachten. Vor diesem Hintergrund beginnen selbst Ökonomen zögerlich die Möglichkeit einer Welt ohne Wachstum in Betracht zu ziehen. weiter »
von Sam Pizzigati | Februar 2012
Die Occupy-Wallstreet-Bewegung (OWS) in den USA hat noch keine Obergrenze für individuelle Einkommen gefordert, aber das ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Seit dem „Goldenen Zeitalter“, also der Epoche nach dem Sezessionskrieg (1859–1864), hat es in den USA immer wieder Bewegungen von unten gegeben, die im Sinne der ökonomischen Gerechtigkeit eine Einkommensobergrenze forderten. weiter »
von Mona Chollet | Mai 2013
Wir arbeiten und bekommen dafür Geld. Dieser Zusammenhang ist in unseren Köpfen so fest verankert, dass jemand als nicht ganz bei Trost gilt, wenn er diese Ordnung der Dinge zu ändern gedenkt. Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, was bedeutet, dass jeder unabhängig von einer bezahlten Tätigkeit so viel Geld bekommt, dass es zum Leben reicht, erscheint nachgerade absurd. Wir sind immer noch überzeugt, dass wir einer kargen, unwirtlichen Natur die Mittel für unseren Lebensunterhalt abringen müssen. Doch die Realität sieht anders aus. weiter »
von Heiner Flassbeck, Friederike Spiecker, Volker Meinhardt und Dieter Vesper | November 2012
Drei Grundpositionen stehen beim Thema Grundeinkommen im Wettstreit miteinander: zum einen die neoliberale, die möglichst wenig Eingriffe des Staates in die Einkommensverteilung für richtig hält und das bedingungslose Grundeinkommen ablehnt; zum anderen die der Befürworter von Umverteilung durch den Staat, die das derzeitige Umverteilungssystem in Richtung höherer Gleichverteilung reformieren, aber nicht gänzlich umkrempeln will; und drittens die, die mit der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens eine Art dritten Weg jenseits von möglichst unangetasteter Primärverteilung und starker Umverteilung beschreiten möchte. Wir stellen dagegen eine neue Position vor, die vor allem bei der Primärverteilung ansetzt. weiter »
von Annette Jensen | März 2015
Der Natur gelingt es, aus demselben Material immer Neues hervorzubringen. Müll kennt sie nicht. Was das eine Wesen ausscheidet, ist Nahrung für andere – eine vielfach vernetzte Kreislaufwirtschaft. Zwar sterben laufend Arten aus, doch tendenziell wächst die Vielfalt. Somit wirtschaftet die Natur nicht statisch im Kreis, sondern in Spiralen, die zunehmend komplexer werden: ein qualitatives Wachstum. Bei alldem bleiben Grundstoffe wie Wasser unverändert rein. weiter »
von Reiner Metzger | April 2015
Kapitalisten rufen derzeit seltsame Slogans: Zugang statt Eigentum, Teilen statt Kaufen. Die Share Economy ist im Herzen der modernen Wirtschaft angekommen. Auf sie setzen im kalifornischen Silicon Valley inzwischen mehr Risiko-Investoren als auf die viel gerühmten sozialen Medien. So floss bis 2014 mit 8 Milliarden Dollar mehr Risikokapital in Firmen, die etwas zum Teilen vermitteln, als in Facebook, Twitter & Co – die erhielten nur 3 Milliarden Dollar, beherrschten aber die Schlagzeilen und waren auch die meistdiskutierten Börsengänge der vergangenen Jahre. weiter »
von Martina Groß | Januar 2014
„In einer Genossenschaft stehen die Menschen im Zentrum und nicht das Kapital.“ Mit diesen Worten empfängt Mikel Lezamiz, in gestreiftem Hemd und Anzug, eine Besuchergruppe in der Zentrale des Genossenschaftverbunds Mondragón. „Für uns ist Kapital nur ein Mittel. In anderen Firmen hat das Kapital die Macht, und die Arbeit ist nur ein Mittel. Aber wir drehen den Spieß um, und so haben bei uns die Arbeiter die Macht, und das Kapital ist ein Mittel. Das hier ist ein menschliches Unternehmen und kein kapitalistisches.“ weiter »