dpa/Franck Robichon |
von Tim Parks | Dezember 2011
Die Stadt Florenz gründete im Jahr 1237 eine Münzanstalt und ließ die ersten Silber-Florin (fiorino d’argento) prägen. Bis dahin war die gängige Münze der Denaro gewesen, doch der hatte mit dem Niedergang des Heiligen Römischen Reichs so stark an Wert eingebüßt, dass zusätzlich höherwertige Münzen aus den damals noch größeren Städten Siena und Lucca in Umlauf kamen. weiter »
von Heiner Ganßmann | Oktober 2011
Ob wir Zeitung lesen, Radio hören oder fernsehen, immer ist in diesen Krisenzeiten von den „Märkten“ die Rede. Sie stellen alles Mögliche an: Sie sind nervös, erholen sich, zaudern, steigern sich in Euphorie. Sie bezichtigen politische Akteure der Unglaubwürdigkeit, führen diesen oder jenen Staat als unsoliden Schuldner vor, drängen auf radikale Sanierung der Staatsfinanzen. Gestandene Ökonomen spekulieren, wann „die Märkte wieder angreifen“, oder nehmen sie gar als „ein Rudel Wölfe“ wahr. weiter »
von Stephan Schulmeister | September 2010
Mit der großen Krise hat die langsame Implosion des „Finanzkapitalismus“ begonnen, der sich seit den 1970er Jahren im globalen Maßstab durchgesetzt hat. Diese Erscheinungsform der Marktwirtschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass sich das Gewinnstreben zunehmend auf Finanzveranlagung und -spekulation konzentriert, während es sich im „Realkapitalismus“ der 1950er und 1960er Jahre nur in der Realwirtschaft „ausleben“ konnte. weiter »
von Hans Diefenbacher und Roland Zieschank | Juli 2010
Die Runde war sich einig. Wissenschaftler, höhere Staatsbeamte und Politiker, aber auch Vertreter von Wirtschaftsverbänden und Aktionsgruppen kamen nach längeren Diskussionen zu der gemeinsamen Auffassung, „dass das heutige System der volkswirtschaftlichen Rechnungslegung, in dessen Mittelpunkt die Bruttosozialproduktrechnung steht, nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist“. Dieses Zitat aus einem Fachbuch zur Wirtschafts- und Umweltberichterstattung liest sich wie eine Diagnose der gegenwärtigen Situation auf internationaler Ebene. Allerdings ist es schon leicht veraltet, es stammt aus dem Jahr 1989. weiter »
von Joseph E. Stiglitz | September 2009
Was wir derzeit erleben, ist nicht nur die schlimmste globale Wirtschaftskrise seit 1945, sondern auch der erste schwere Einbruch der internationalen Konjunktur im Zeitalter der Globalisierung. Die Finanzmärkte der USA haben in ihrer zentralen Aufgabe, für rationales Risikomanagement und optimale Kapitalallokation zu sorgen, himmelschreiend versagt. Aber auch die Globalisierung hat anders funktioniert als erwartet, hat sie doch mitgeholfen, die Auswirkungen dieses Versagens über die ganze Welt zu verbreiten. weiter »
von James K. Galbraith | Juni 2010
Anfang Januar rief die griechische Regierung einige Experten zusammen, um mit ihnen die kritische Situation der Staatsfinanzen zu beraten. Dabei soll ein Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) argumentiert haben, der einzige Ausweg sei der Abbau des Sozialstaats. Und ein OECD-Experte soll den Regierungschef Papandreou mit dem Satz verschreckt haben: Erst wenn alle auf die Barrikaden gehen, kannst du sicher sein, dass du genug getan hast. weiter »
von Thomas Fricke | Mai 2010
Die Stammtischvariante geht so: Griechen und Andere haben geschludert, jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt und am Ende so viele Schulden gehabt, dass sie für so viele Sünden bestraft werden mussten. Keine Frage. Selber schuld. Da darf nicht auch noch geholfen werden. So schrieben in den Krisenmonaten des Winters 2009/10 deutsche Kommentatoren. Und so schien auch die Grundhaltung von Bundeskanzlerin und Bundesregierung – bis die Sache eskalierte und irgendwann doch geholfen werden musste. weiter »
von Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker | November 2008
Die Finanzkrise bringt eine einfache Wahrheit zutage: Wir verstehen nicht, was Sparen bedeutet, und wir verstehen nicht, was schiefgehen kann, wenn wir mit einer falschen Vorstellung vom Sparen Wirtschaftspolitik machen. weiter »
von Frédéric Lordon | September 2007
Vor zweihundert Jahren beklagte Hegel die chronische Unfähigkeit der Staaten, Lehren aus historischen Erfahrungen zu ziehen. Aber die politischen Mächte sind nicht die Einzigen, die sich als lernunfähig erweisen. Im ökonomischen Zentrum der Gesellschaft scheint das Kapital selbst, insbesondere das Finanzkapital, fast unausweichlich zu denselben Irrtümern und Fehlentscheidungen verdammt zu sein – und damit zur ewigen Wiederkehr der Krise. Auch wenn die aktuelle Krise der Kreditmärkte neue Anlagefelder und Folgeprobleme betrifft, offenbart sie doch nur ein weiteres Mal die wichtigsten Ingredienzien des Desasters in chemisch reiner Form. Damit bietet sich allen, die es wissen wollen, erneut die Chance, über die „Segnungen“ der liberalisierten Kapitalmärkte nachzusinnen. weiter »
von Nicola Liebert | September 2007
Im Grunde ist der Sozialismus Realität – zumindest in den USA. Die Unternehmen befinden sich zu einem beträchtlichen Teil im Besitz der Arbeitnehmer, wenn auch nicht direkt. Denn sehr viele US-Amerikaner zahlen in Pensionsfonds ein, die vom Staat, von ihren Arbeitgebern oder von Gewerkschaften betrieben werden. Und diese Fonds wiederum legen das Geld in Aktien an. Schon 1976 beschrieb der Ökonom und Managementpapst Peter Drucker diese Entwicklung als eine „unsichtbare Revolution“. weiter »
von Jacques Sapir
Warum Protektionismus kein Zeichen von Feigheit ist weiter »
von Karl Georg Zinn
John Maynard Keynes hat über die kleine Not des Augenblicks hinausgedacht weiter »
von Dan Schiller
Internet und Kommunikationsindustrie sind Betreiber wie Gewinner der Krise von Dan Schiller weiter »
von Nicola Liebert
Wie unser Abgabensystem privaten Reichtum fördert und das Gemeinwesen verarmen lässt weiter »
von Laurent Cordonnier
Die hoffnungsvollen Reden vom Ende der Krise verschweigen, dass die offenen Rechnungen nicht mit ein bisschen Aufschwung zu bezahlen sind weiter »