12.12.2008

Paul Pretzer

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Paul Pretzer

Die Bilder des jungen Malers, der 1981 in Paide (Estland) geboren ist und in Dresden lebt und arbeitet, machen auf den ersten Blick einen kindlichen, ja harmlosen Eindruck. Doch wird man schnell gezwungen sein, die erste Wahrnehmung kritisch zu hinterfragen. Sieht man genauer hin, entfaltet diese symbolisch aufgeladene Malerei eine rätselhafte, geradezu verstörende Wirkung.

Wie ist die Obsession des Künstlers mit Socken zu deuten, bei denen der linke meist ein Loch hat? Wie soll man die durchtrennten Körper und abgetrennten Gliedmaßen interpretieren? Warum erscheinen die grotesken Figuren alle so einsam? In seinen Bilderfindungen benutzt der Künstler Versatzstücke aus Comics und Popkultur, auch zahlreiche Verweise auf die Kunstgeschichte lassen sich finden. Ebenso assoziiert man auch die grellen Bildwelten Jeff Koons, nur sind bei den bunten Figuren von Paul Pretzer das Grauen und der Abgrund nie weit.

Für die Abbildungen danken wir der Galerie Hamish Morrison, Berlin: www.hamishmorrison.com

Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 12.12.2008, von Wilhelm Werthern