12.10.2012

gestern in LMd heute in den Nachrichten

zurück

gestern in LMd heute in den Nachrichten

Audio: Artikel vorlesen lassen

Hoffnung für Klimaflüchtlinge

Die Schweiz und Norwegen haben am 2. Oktober die sogenannte Nansen-Initiative gestartet. Unter Berufung auf Fridtjof Nansen, der von 1922 bis 1927 als erster Hochkommissar des Völkerbunds für Flüchtlingsfragen wirkte, wollen die Regierungen beider Länder erweiterte Rechte für die Klimaflüchtlinge durchsetzen. Nach UN-Schätzungen werden bis 2050 mehr als 200 Millionen Menschen wegen des Klimawandels ihre Existenzgrundlage verlieren. Klimaflüchtlinge genießen heute nicht den Schutz der internationalen Flüchtlingskonventionen, die einen Asylanspruch nur für „politisch Verfolgte“ anerkennen. Ziel der Nansen-Initiative sind neue Richtlinien über Einreise, Aufenthalt und Grundrechte von Menschen, die vor Naturkatastrophen fliehen müssen.

Die Lage und die besonderen Probleme der Klima- und Umweltflüchtlinge beschrieb Philippe Rekacewicz, Redakteur und Kartograf von Le Monde diplomatique, bereits im März 2008 unter dem Titel „Wer nicht bleiben kann, muss fliehen“. Die Prognosen über den Klimawandel sagen besonders katastrophale Folgen für ein Land voraus, über das man eine eindrucksvolle Reportage in Le Monde diplomatique vom April 2007 nachlesen kann. Unter dem Titel „Klimaflüchtlinge in Bangladesch“ beschreibt Donatien Garnier, was es für die Bangladescher bedeutet, wenn der Meeresspiegel weiter ansteigt.

Griechenlands Faschisten

Die Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) tritt innerhalb wie außerhalb des Parlaments immer radikaler auf. Auf den Straßen spielen sich die Neonazis zunehmend als inoffizielle Ordnungsmacht auf, indem sie Migranten, die als Straßenhändler arbeiten, die Verkaufsstände zerstören. Über die „Neonazis im griechischen Parlament“ schrieb Jiannis Papadopoulos im Juli 2012 in Le Monde diplomatique. Laut einer aktuellen Umfrage würde Chrysi Avgi heute bei Wahlen 12 bis 15 Prozent der Stimmen gewinnen und damit drittstärkste Partei werden.

Le Monde diplomatique vom 12.10.2012